Kreis Germersheim Zur Sache: Gewalt in der Pflege nicht selten

Gewalt gegen ältere und pflegebedürftige Menschen gibt es häufig, sowohl im familiären Umfeld, als auch in Institutionen. Das zeigen verschiedene Erhebungen. Die Erstellung dieser Studien ist jedoch schwierig – auch, weil Betroffene sich oft nicht selbst äußern können. Hier ist ein Überblick über den Forschungsstand: Ein gutes Drittel (35 Prozent) der Befragten einer repräsentativen Studie gibt an, sich schon mindestens einmal in einer belastenden Pflegesituation unangemessen verhalten zu haben. Sechs Prozent dieser Gruppe sagten, sie seien körperlich aggressiv geworden. (2014, Studie der gemeinnützigen Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege, ZQP) Etwa ein Drittel der pflegenden Angehörigen und ein Sechstel der professionellen Pflegekräfte könnten in bedeutsame Formen von Misshandlung verstrickt sein, von denen nur ein kleiner Teil einschlägigen Institutionen bekannt wird. Das war das Ergebnis der Zusammenschau von mehreren Studien. (2008, Cooper, Selwood und Livingston) 39,7 Prozent der Befragten berichteten in einer Studie zu Mitarbeitern ambulanter Pflegedienste, dass sie sich in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal gegenüber Pflegebedürftigen problematisch verhalten hätten. Gut ein Fünftel der Befragten spricht von verbaler Aggression und psychischer Misshandlung sowie Vernachlässigung bei der Pflege. 8,5 Prozent berichteten von mindestens einem Fall physischer Gewalt. (2007, Rabold und Görgen) In einer Studie zu „Wirkungen des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes“ (2011) im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums sagt ein Prozent derer, die Leistungen ambulanter Pflegedienste in Anspruch nehmen, dass ein Mitarbeiter in den vergangenen zwölf Monaten ihm oder einem Angehörigen gegenüber verbal oder körperlich gewalttätig geworden sei. (2011, Studie zu Wirkungen des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes“ im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums). | dpa/tnc DOPPELTERZEILENUMBRUCH

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