Bad Dürkheim Wurstmarktweine schmecken schon

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Exakt 300 verschiedene Weine und Sekte werden in diesem Jahr auf dem Wurstmarkt ausgeschenkt. Diese Anzahl, die höchste seit mindestens vier Jahren, gab Bürgermeister Lutz am Montagabend bei der jährlichen Vorprobe der Weine im Gewölbekeller des Rathauses bekannt. Wie üblich ist der Riesling im Sortenspiegel einsame Spitze. Beste Nachricht: Die Preise bleiben nahezu unverändert.

Die repräsentative Weinprobe, zu der neben dem Wurstmarktausschuss und den Medien auch die Erzeuger selbst eingeladen sind, ist seit Jahren keine Selektivprobe mehr, wie Wolfgang Lutz eingangs erwähnte. Im Gegensatz zu früher ist nicht mehr das Plazet des Ausschusses ausschlaggebend, sondern die Prädikate der Branche. So muss ein Wurstmarktwein als Mindestanspruch das Weinsiegel tragen oder alternativ eine Prämierung auf Bundes- oder Landesebene bekommen haben. Wurstmarktwürdig zu sein, ist aus Dürkheimer Sicht mit das Höchste, was ein Wein erreichen kann, wie Lutz meinte. Daher wird die Gelegenheit, sich von den Weinen und ihrer Qualität „vor allen anderen einen Eindruck zu verschaffen“ (Lutz), auch gern genutzt: Mehr als 30 „Tester“ kamen diesmal zusammen. Unter ihnen zwei amtierende, eine designierte sowie eine ehemalige Weinhoheit mit neuen Ambitionen. Neben Anne Hofmann, die am Vormarktmontag zur neuen Dürkheimer Weinprinzessin gekürt wird, sowie Tanja Huber aus Herxheim, die sich im Oktober als Pfälzische Weinkönigin bewirbt, war Julia Jüllich sozusagen die Gastgeberin. „Wurstmarktweinprobe – das heißt, es ist nicht mehr lang ...“, meinte die amtierende Weinprinzessin in feschen Winzer-Hotpants als Dirndl-Alternative. Seit Samstag laufe der Aufbau, und „der Platz sieht schon wieder gut aus“, ließ die 20-Jährige Vorfreude erkennen. Sie teilt sie unter anderem mit Janina Huhn, die ihrem schönsten Heimspiel entgegensieht: als Deutsche Weinkönigin in neun Tagen den Wurstmarkt mit eröffnen zu dürfen. Dass es kurz vor Ende ihres Amtsjahres am 26. September noch einmal ein emotionaler Höhepunkt für die Dürkheimerin sein wird, daraus macht die 25-Jährige kein Hehl. Und natürlich ist auch sie am Sonntag schon über den Platz geradelt: „Das Herz des Wurstmarkts, die Schubkärchler, stehen schon halb, der Pulsschlag fehlt noch: Und der steht auf dem Tisch“, verwies sie auf die beiden langen Flaschenreihen. Und die nahm sich die Versammlung danach zu Herzen ... Die Weinpreise auf dem Wurstmarkt bleiben in diesem Jahr konstant. Der Festschoppen (Einser) kostet allgemein 4,50 Euro, die Schorle aus Riesling oder Weißherbst 4 Euro (bei anderen Weinen auch 3,70). Im Weindorf liegt das günstigste Viertel bei 3 Euro, vereinzelt bei 3,50. Einen „Ausreißer“ wird es indes geben. Alexander Pflüger im Stand 34 will für die Schorle erstmals 4,50 Euro verlangen, wie er gestern auf Anfrage bestätigte. Im vergangenen Jahr war er schon der Erste, der um 20 Cent auf 4,20 Euro erhöht hatte, übelgenommen habe ihm das keiner seiner Kunden, sagte er. Auch mit dem weiteren Aufpreis nehme er in Kauf, „dass unser Stand leerbleibt“, wie er unsere Frage lachend ergänzte. Pflüger verweist darauf, dass er ausschließlich Bioweine ausbaut mit entsprechenden Qualitäten. „Da kann man auch mal ein bisschen mutig sein.“ (psp)

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