Kaiserslautern Wenig Zuschauer, viel Polizei

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Heute steigt im Fritz-Walter-Stadion wieder mal ein Spiel, für das die Polizei besondere Vorkehrungen treffen muss. Am Ball sind nicht die Profis, vielmehr trifft die zweite Mannschaft des FCK in der Regionalliga auf den SV Waldhof Mannheim. Eine Partie mit unrühmlicher Tradition.

Obwohl nicht viel mehr als 1000 Zuschauer erwartet werden, ist die Polizei vorgewarnt – denn beim Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften gab es in der Vergangenheit teilweise heftige Ausschreitungen. Besonders schlimm war es vor zwei Jahren, als Lauterer Krawallmacher mit rüden Attacken gegen die Polizei auffielen. Anpfiff im Fritz-Walter-Stadion ist heute um 19 Uhr, zur gleichen Zeit spielen die Profis des FCK im DFB-Pokal in Leverkusen. Die Polizei vermag nicht einzuschätzen, ob das Pokalspiel dazu führen wird, dass weniger Fans des FCK ins Fritz-Walter-Stadion kommen, weil sie den FCK nach Leverkusen begleiten. Das Zuschaueraufkommen sei in jedem Fall überschaubar, voraussichtlich kämen nicht viel mehr als 1000 Zuschauer. Die Polizei ist heute mit einem Aufgebot im Einsatz, das nach den Worten von Wolfgang Denzer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Westpfalz, „einem Zweitligaspiel mit besonderem Charakter“ entspricht. Zu der Frage, warum ein solches Spiel am Abend angesetzt wird, sagte Denzer, die Mitsprache der Polizei gehe nur bis zu einem gewissen Punkt. Das Spiel sei jedoch nicht vergleichbar mit einem brisanten Zweitligaspiel in einem voll besetzten Stadion, man rechne mit ein paar hundert Waldhof-Fans, die in zwei Blöcke auf der Osttribüne kommen, und ebenso vielen FCK-Anhängern auf der Westtribüne. Die Mannheimer Fans kämen größtenteils mit der Bahn, so liege das Hauptaugenmerk darauf, sie vom Bahnhof hoch zur Osttribüne und hernach wieder hinunter zum Bahnhof zu geleiten. Die Rivalität der beiden Mannschaften sei sehr groß, stamme noch aus Bundesligazeiten und habe sich nun in die Regionalliga verlagert. Auch die beiden Vereine beruhigen im Vorfeld der Partie die Gemüter. So rufen der FCK und der SV Waldhof in einer gemeinsamen Erklärung die Fans zu einem fairen und friedlichen sportlichen Miteinander auf. Trotz Regionalliga und einem überschaubaren Zuschaueraufkommen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Ausschreitungen. Im April vergangenen Jahres blieb es bei 800 Besuchern und einem beachtlichen Polizeiaufgebot ruhig, vor zwei Jahren gab es allerdings eine Eskalation der Gewalt. Im März 2013 wurden 63 Randalierer festgenommen, 400 Beamte waren im Einsatz, 14 wurden verletzt, ein Polizist, der allein in einem Kleinbus saß, wurde von einer Horde Gewalttäter angegriffen, es flogen Steine und Bierflaschen gegen das Polizeiauto. Trauriger Höhepunkt war der Versuch von Lauterer Krawallmachern, auf den Bahnsteig im Hauptbahnhof zu gelangen, wo der Zug mit Waldhöfern einfuhr. Der Mainzer Innenminister Roger Lewentz sprach hernach davon, dass Maß sei voll, wenn bei einem Regionalligaspiel 900 Problemfans aufeinander losgehen und forderte die Fußballliga auf, alle Möglichkeiten von Sanktionen auszuschöpfen. Ein ganz besonderes Spiel war die Partie FCK gegen Waldhof im September 2009, hier gab es eine Geisterkulisse, weil die Partie nach üblen Krawallen im Hinspiel vor leeren Zuschauerrängen ausgetragen wurde. (dür)

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