Sport Wende oder Ende
Bei einer Niederlage am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Sandhausen steht beim 1. FC Kaiserslautern Trainer Konrad Fünfstück vor dem Aus. Ein Endspiel – nicht nur für ihn.
Die Länderspielpause kam dem Lauterer Trainer sehr gelegen. „Wir konnten die Reset-Taste drücken“, sagt Konrad Fünfstück in einem Monat mit drei Heimspielen. Richtungsweisenden Spielen! Heute (13.30 Uhr) in einem Kampfspiel gegen den SV Sandhausen soll nach zwei „sehr intensiven“ Trainingswochen die Wende erzwungen, „die passende Antwort gegeben werden“. „Es war nicht alles schlecht in diesen fünf Spielen“, sagt der Coach, der auch von einer Ergebniskrise spricht, die gegen den bekannt biestigen SV Sandhausen besiegt werden soll. „Wir müssen extrem wach sein und gut verteidigen“, fordert Fünfstück, wohl wissend, dass der Gast Fehler kaltblütig mit einem sehr guten Umschaltspiel zu nutzen weiß. Mit Aziz Bouhaddouz besitzt SVS-Coach Alois Schwartz einen wirklichen Torjäger in der Spitze, der offenbar auch auf dem Einkaufszettel von Erstligisten steht. Mit 29 eröffnet sich dem Stoßstürmer, dessen Vertrag ausläuft, eine große Chance. Fehler und Slapstick-Einlagen, wie sie sich der FCK beim dummen 3:4 in Düsseldorf leistete, sind ganz sicher halsbrecherisch. Gerade auch Stipe Vucur, der viel kann, aber immer wieder auch der personifizierte Fehlerteufel war, ist zu höchster Konzentration aufgerufen. Patrick Ziegler, auch in Düsseldorf zunächst gut im Spiel, mit Ruhe am Ball, geschickt in der Spieleröffnung, stand am Ende Pate für Kerem Demirbays Siegtreffer. Bitter! Rechts verteidigt Jean Zimmer und wird, so Alois Schwartz Jakub Kosecki nach auskurierter Verletzung den Startelfeinsatz schon zutraut, wie im Hinspiel mit dem schnellen Polen konfrontiert. Damals verlor der FCK unglücklich 0:1 – durch ein Eigentor Vucurs. Links in der Abwehrkette besteht nach dem Ausfall von Chris Löwe eine Vakanz. Mutmaßlich wird Marcel Gaus dort den Vorzug vor André Fomitschow erhalten. Nach seiner Gelb-Sperre kehrt heute Markus Karl, mit 29 Jahren der Teamsenior, in die Lauterer Mannschaft zurück. Er sieht der Partie bei aller Vorsicht, bei aller Wertschätzung des Gegners, mit Zuversicht entgegen. Sehr positiv stimmen den Routinier, in über 200 Zweitliga-„Schlachten“ gestählt, die Gespräche bei einem internen Mannschaftsessen. Am Ende gab es einen Schwur, der heute auf dem Rasen beherzigt, gelebt werden soll. „Wir haben noch sieben Spiele, wir wollen jedes Spiel angehen, als wäre es das letzte“, verspricht Daniel Halfar, der Kapitän. „Wir wollen unbedingt vermeiden, dass wir in den letzten drei, vier Spielen noch was mit dem Abstiegskampf zu tun haben“, betont Karl, dessen rustikale Konsequenz gefragt ist. Die Zentralverriegelung muss funktionieren, die Anzahl der Ballverluste minimiert werden. „Das ist kein Druck. Druck haben Menschen, die nichts oder zu wenig zu essen haben. Druck haben Menschen, die in Kriegsgebieten leben – aber nicht wir“, sagt Karl. Seine sportliche Zukunft ist offen. Der Trainer möchte Karl, die Kante, halten. Der scheidende Vorstandschef Stefan Kuntz empfahl dem Aufsichtsrat ebenfalls eine Vertragsverlängerung. Karl, der Alternativen haben wird, bleibt ruhig: „Es eilt ja auch nicht. Wir haben noch sieben Spiele.“ Die Vorbereitung auf das Sandhausen-Spiel lief anders als üblich ab. Vor den bisherigen Heimspielen waren die Profis „Heimschläfer“, zogen sich am Spieltag ins Mannschaftshotel am Gelterswoog zurück. Dieses Mal setzte der Trainer auf einen Tapetenwechsel. Die Mannschaft fuhr am Freitag nach Homburg, bezog Quartier im Schlossberg-Hotel, war am Abend gemeinsam im Kino, erlebte „Eddie, the Eagle“. Abschlusstraining war gestern Nachmittag in Ramstein. „Entscheidend ist auf dem Platz ...“, zitierte Konni Fünfstück den legendären Trainer Adi Preißler.