Rheinpfalz Wasser marsch nach Kurzschluss

LANDAU

. Am Sonntagabend kurz vor 23 Uhr ist es zu einem Kurzschluss und einem Lichtbogen in einer 20.000-Volt-Trafostation des Vinzentius-Krankenhauses gekommen. Klinikleitung und Feuerwehr gehen von einem technischen Defekt aus, möglicherweise aufgrund der Hitze. Einen ähnlichen Zwischenfall habe es gerade auch im Mannheimer Klinikum gegeben. Nach Angaben von Feuerwehr-Pressesprecher Michael Bumb hatten Passanten eine Stichflamme beobachtet, die sie als Explosion interpretierten. Zeitgleich hatte die Brandmeldeanlage der Klinik Alarm ausgelöst, berichtet Geschäftsführer Ludger Meier. Die Feuerwehr sei mit großer Mannschafts- und Fahrzeugstärke ausgerückt, letztlich sei es aber nur eine Kleinigkeit gewesen, sagt Bumb. Allerdings eine teure: Meier rechnet mit 50.000 bis 100.000 Euro Kosten. Der nur noch vor sich hin kokelnde Trafo sei mit einem handelsüblichen Pulverlöscher gelöscht worden, so Bumb. Allerdings habe die Wehr zunächst auf Mitarbeiter der Energie Südwest warten müssen, die die Anlage stromlos schalten mussten. Nach einer Stunde sei alles erledigt gewesen, so Bumb. „Alle waren unglaublich schnell vor Ort“, lobt der Technische Leiter des Krankenhauses, Andreas Lüke, die Helfer. Im Vinzentius-Krankenhaus hat sich der Zwischenfall nicht ausgewirkt: Zwei Dieselaggregate zur Notstromversorgung sind sofort angesprungen, berichtet Meier. Eine Stunde lang gab es nur eine Notbeleuchtung im Haus, alle Funktionstrakte wie beispielsweise der Operationsbereich waren voll funktionsfähig. Wie Meier erläutert, hat die Klinik zwei Trafos, von denen einer immer in Bereitschaft ist. Daher war die reguläre Stromversorgung rasch wieder hergestellt. Die Spannungsschwankung habe aber dem Computersystem zugesetzt. Erst gestern ab 14 Uhr liefen wieder alle Programme. Dass der Trafobrand selbst das Gartenschaugelände in irgendeiner Weise beeinträchtigen würde, konnte in der Nacht noch keiner ahnen. Deshalb waren die Mitarbeiter der Gartenschaugesellschaft doch verblüfft, als sie gestern Morgen den leeren Wassergarten entdeckten. Wie ein Sprecher der Energie Südwest auf Anfrage bestätigte, führte der Kurzschluss in der Trafostation des Krankenhauses dazu, dass sämtliche Sicherungen kurzfristig raussprangen. Die Konsequenz: Damit stand auch die Wasserpumpe für das Becken im Wassergarten auf dem Landesgartenschaugelände still. Auch noch, als der Kurzschluss längst wieder behoben war. Bei der Energie Südwest geht man davon aus, dass die Pumpe per Knopfdruck von Hand wieder in Gang gesetzt werden muss. Nach Angaben von Geschäftsführer Matthias Schmauder hat der Stromausfall offenbar dazu geführt, dass der Schieber, der den kontinuierlichen, geringen Wasserablauf des Beckens regelt, runtergefahren ist, so dass das Becken leergelaufen ist. Die Ursache war gestern nicht ermittelt. Kurzfristig entschied die Geschäftsleitung das Becken reinigen zu lassen, ehe es gegen Mittag „Wasser marsch“ hieß. Wie Schmauder erläutert, wird der 1800 Kubikmeter fassende Wassergarten aus einem eigens gebohrten Tiefbrunnen gespeist. Allerdings dient dieser Brunnen auch dazu, das Gartenareal zu bewässern – wofür in diesen Tagen erhebliche Mengen aufgewandt werden müssen. Die Wasserentnahme aus dem Brunnen ist von der Wasserbehörde auf 70 Kubikmeter begrenzt, um den Grundwasserspiegel nicht absinken zu lassen. Daher wäre eine Befüllung nur aus dem eigenen Brunnen nicht möglich, beziehungsweise mit 25 Tagen extrem zeitaufwendig gewesen. „Das ist schon ärgerlich. Wir müssen jetzt rund 1800 Kubikmeter Trinkwasser kaufen“, so Schmauder. (boe/eva)

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