Ludwigshafen Warten auf den Papst

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Alle Wege führen nach Rom, heißt es in einem Sprichwort. Das musste ich natürlich auch ausprobieren. So habe ich mich in der vergangenen Woche auf den Weg in die italienische Hauptstadt gemacht. In Rom habe ich doch tatsächlich Bekannte getroffen: Bischof Karl-Heinz Wiesemann mit 200 Pilgern aus der Diözese Speyer, darunter auch viele Ludwigshafener.

Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat mir erzählt, dass die 200 Pilger eine Diözesanwallfahrt machen. Eine Wallfahrt ist eine Reise, die Menschen aus religiösen Gründen unternehmen. Sie besuchen dabei Orte, die als heilig verehrt werden. In Rom ist das zum Beispiel der Petersdom mit dem Grab des Apostel Petrus. Oder die Kirche St. Paul vor den Mauern, in der das Grab des Apostel Paulus vermutet wird. Mit Bussen und dem Flugzeug haben sich die Pfälzer Katholiken auf den knapp 1200 Kilometer langen Weg nach Rom gemacht. Rom wird auch die Ewige Stadt oder die Heilige Stadt genannt. Denn hier lebt der Papst. Er ist sozusagen der Chef der Katholiken. Außerdem steht dort der Petersdom, eine der größten Kirchen der Welt. Im Mittelschiff des Petersdoms markieren Einträge im Boden die Länge anderer großen Kirchen auf der ganzen Welt. Auch der Speyerer Dom ist dort verzeichnet. Wenn du schon einmal in unserer Nachbarstadt warst, weiß du, dass der Speyerer Dom schon eine sehr große Kirche ist. Aber mit seinen 134 Metern würde er locker in den Petersdom hineinpassen, der 187 Meter lang ist. In dieser wirklich beeindruckenden Kirche haben die Pfälzer Pilger am Kathedra-Altar einen festlichen Gottesdienst gefeiert. Dazu hat der Speyerer Domchor gesungen, der die Wallfahrer begleitet hat. Der Höhepunkt war wohl die Papstaudienz auf dem Petersplatz vor dem Petersdom. Bei wunderschönem Wetter haben sich dort 60.000 Menschen versammelt und haben auf Papst Franziskus gewartet, den die Italiener „Papa Francesco“ nennen. Zuerst wurden die Namen aller Pilgergruppen vorgelesen, die bei der Audienz dabei waren. Als die Pfälzer Gruppe aufgerufen wurde, haben alle begeistert gejubelt und gewunken. Und dann war Papst Franziskus plötzlich mitten unter den Pilgern und fuhr mit seinem „Papamobil“ kreuz und quer über den Petersplatz, winkte den Menschen zu und segnete sie. Drei deutsche Kinder hatten Glück und durften mitfahren. Ich war leider zu weit weg. Aber der Papst ist trotzdem ziemlich nah an mir vorbeigefahren. Anschließend hat der Papst zu den Menschen gesprochen, was in ganz viele Sprachen übersetzt wurde. Die Pilgergruppe hat auch noch in anderen Kirchen Gottesdienste gefeiert, zum Beispiel in der Santa Maria dell’Anima. Das Besondere an dieser Kirche ist, dass dort die Gottesdienste in deutscher Sprache gefeiert werden. Es ist die Kirche der Deutschen in Rom. Auch auf dem Campo Santo Teutonico werden Gottesdienste in Deutsch gehalten. Der Campo Santo Teutonico ist ein Friedhof nur für Deutsche, der im Vatikan liegt. Vielleicht weißt du, dass der Vatikan ein eigener kleiner Staat inmitten der Stadt Rom ist. Die Eingänge werden von der Schweizer Garde bewacht, die in lustige rot-gelb-blau gestreifte Uniformen gekleidet ist. Leider durfte ich sie nicht fotografieren. |rad

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