Bad Dürkheim Volles Arsenal gegen rasante Autofahrer

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Bad Dürkheim: Stadtrat folgt geschlossen SPD-Antrag auf zusätzliche Verkehrsberuhigung in Mannheimer Straße am Netto-Markt

Ein Messgerät mit Smiley, Fahrbahnmarkierungen, mehr Licht, Radarkontrollen, Zebrastreifen, Drückampel, Tempolimit, ein fester „Blitzer“ – ein ganzes Arsenal an Maßnahmen kam im Stadtrat zusammen, als es um eine zusätzliche Verkehrsberuhigung in der Mannheimer Straße am Netto-Markt ging. Die Stadt will zunächst Messungen dort vornehmen. Reihum schien man sich im Rat einig zu sein, dass es in der Mannheimer Straße weiteren Handlungsbedarf gibt. Gegen den Antrag der SPD, den Verkehr dort zu beruhigen und vor allem die Geschwindigkeiten zu drosseln, gab es jedenfalls keinen Widerspruch. Allgemein beobachteten und beklagten Anwohner, dass im Bereich zwischen der westlichen und der östlichen Zufahrt zum Rustengut immer häufiger schneller als 50 gefahren werde, so SPD-Fraktionschef Ralf Lang. Gerade am Übergang vom Triftweg zum Netto-Markt stelle dies ein erhöhtes Gefahrenrisiko dar, gerade Kinder und ältere Menschen fühlten sich verunsichert – trotz der Überquerungshilfe, die dort mit dem Neubau des Netto-Marktes 2012 entstanden ist. Ohne große bauliche Veränderungen und kurzfristig erhofft sich die SPD durch polizeiliche Radarkontrollen, Messungen per Anzeigetafel und 50er-Markierung auf der Fahrbahn eine Verbesserung der Situation. Darüber hinaus schlug die SPD zu prüfen vor, ob nicht generell Tempo 30 angeordnet werden könne. Petra Dick-Walther nannte es ein zusätzliches Problem, dass der Fahrbahnteiler im Winter auch im Dunkeln liege und regte an, ihn besser auszuleuchten. Zudem brachte die FDP-Sprecherin einen neuerlichen Vorstoß ins Spiel, die Überquerungshilfe in einen Zebrastreifen umzuwandeln – dazu hatte es vor fünf Jahren seitens der Verkehrsbehörden „nicht möglich“ geheißen. Ein „hellerer Punkt“ in der Straße bei besserer Beleuchtung bewirke bereits einen Bremseffekt, stimmte Reinhard Stölzel (CDU) zu – das gleiche gelte für die Einfahrt zum Netto-Markt aus beiden Richtungen, wenn Autos vor dem Abbiegen abbremsten. Er war daher gegen Tempo 30 („das führt nur zu unnötigen Überschreitungen“), stimmte aber zu, dass der Übergang behindertengerecht ausgebaut werden sollte. Schon die Rampe herauf vom Triftweg sei allerdings für Rollstuhlfahrer zu steil, erinnerte Manfred Rings (CDU), der bezweifelte, dass man den Verschwenk vor Netto mit 50 Stundenkilometern durchfahren könne. Die Stadt nehme sich des Themas in Kürze an, kündigte Beigeordnete Barbara Hoffmann an: Ende März soll es zunächst Messungen in dem Bereich geben und danach eine sogenannte Verkehrsschau mit Polizei und Verkehrsbehörden, so die Verkehrsdezernentin. Im Bauamt hat man sich derweil bereits Gedanken gemacht, wie der Aufgang vom Triftweg hoch verbessert werden könnte, wie Erster Beigeordneter Gerd Ester kundtat, dazu sei man bereits mit der Rhein-Haardtbahn im Gespräch. Alles Argumente sprachen in den Augen von Thomas Giel (Grüne) „absolut für Tempo 30“, was Norbert Bender (Linke) unterstützte. Er zog das Beispiel Baden-Württemberg heran, wo an jeder Stadteinfahrt ein fester „Blitzer“ installiert sei. Am Beispiel Römerstraße wiederum monierte Bender, dass sich keiner an die vorgegebene Schrittgeschwindigkeit halte, weil er keine Konsequenzen zu fürchten habe. „Wenn wir in der Mannheimer Straße Tempo 30 machen, müssen wir’s überall in der Stadt machen“, zog Bürgermeister Christoph Glogger eine Konsequenz aus seiner Sicht. Markus Wolf (CDU) mutmaßte, dass es am Ende auf einen Umbau der Insel mit besserer Ausleuchtung hinauslaufe, um den Übergang zum Triftweg zu verbessern. Zuvor hatte Karl Brust (SPD) eine Drückampel ins Spiel gebracht – „wenn am Rathaus eine möglich ist, müsste das da unten auch gehen.“ Zitiert —„Ich bitte doch das Rathaus nicht mit dem Netto-Markt zu vergleichen...“ Ein „empörter“ Christoph Glogger zu Karl Brusts Fußgängerampel. —„Auch in den Netto-Markt gehen Beamte...“ Karl Brust wie immer um keine Antwort verlegen. |psp

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