Donnersbergkreis Volksbank schließt Eisenberger Filiale

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Die Volksbank Alzey-Worms wird ihre Geschäftsstelle in Eisenberg schließen. Am 31. Oktober beendet das rheinhessische Bankhaus, das aus der Fusion der Volksbanken Alzey und Worms hervorgegangen war, seine Tätigkeit in Eisenberg. Das wurde gestern bei einer Pressekonferenz in Worms, am Hauptsitz der Bank, bekanntgegeben.

Gestern seien auch die Benachrichtigungen über diese Änderung an die Kunden der Eisenberger Zweigstelle per Post verschickt worden. Insgesamt strafft das Kreditinstitut sein Filial- und Geschäftsstellennetz im gesamten Geschäftsbereich, der sich vom westlichen Donnersbergkreis bis an den Rhein und im Norden bis nach Mainz erstreckt. Nicht betroffen von Schließungen sind die Geschäftsstellen in Göllheim und Albisheim. Auch der SB-Standort Dreisen bleibt erhalten. In Kirchheimbolanden habe sich durch den Neubau die Akzeptanz verbessert, betonte der Vorstand bei der Vorstellung des neuen Filialkonzepts. In der Kreisstadt betreibt die Volksbank eines ihrer fünf Kompetenzzentren. Statt bislang 43 Geschäftsstellen wird es zukünftig nur noch 34 geben. Aus drei Standorten zieht sich die Volksbank ganz zurück, sechs Geschäftsstellen werden in Selbstbedienungs-Standorte umgewandelt, ein Standort wird komplett aus dem Innenort in eine neues Bankgebäude verlegt. Statt bislang 21 SB-Stellen wird es künftig 23 geben. An fünf Stellen schließt die Volksbank SB-Stellen komplett, hinzu kommen dafür die umgewandelten Geschäftsstellen und das neue Bankgebäude im Bereich Rheinhessen, so dass bis 2018 unterm Strich die Zahl der Standorte von heute 64 auf 57 reduziert sein werden. „Die Schließung muss für keinen unserer Kunden eine Reduzierung im Service bedeuten, per Telefon und E-Mail sind wir für alle Fragen weiterhin kompetenter Ansprechpartner“, betonte der Vorstandsvorsitzende Bernd Hühn, der zum Jahresende in den Ruhestand wechseln wird (wir berichteten). Die Veränderung in der Standort-Struktur der Bank geschehe nicht in erster Linie, um Kosten oder gar Personal einzusparen, sondern sei dem geänderten Kundenverhalten und den immer strenger werdenden Regulierungen geschuldet, betonten die Vorstände der Volksbank. Zum einen seien Digitalisierung und technischer Fortschritt, die immer größere Nachfrage nach Online-Banking und die Zunahme des bargeldlosen Zahlungsverkehrs eine Ursache für die neue Geschäftsstellenstrategie, zum andern erfordere die Beratung heute eine deutliche Spezialisierung der Mitarbeiter und erhöhe den Aufwand für die Bank. Vor der Entscheidung zur Umwandlung oder Schließung von Standorten sei genau analysiert worden, wie sich die Veränderungen für die Kunden auswirken und auch wie die Zukunftsfähigkeit einer Filiale zu bewerten sei. Mit drei Filialtypen will die Volksbank ihr Marktgebiet künftig komplett abdecken: mit den Kompetenzzentren, dazu gehört Kirchheimbolanden, mit Beratungscentern wie in Albisheim und Göllheim, wo mindestens zwei Berater und zwei Servicekräfte den Kunden zur Verfügung stehen, und den Selbstbedienungsstellen, die vor allem der Bargeldversorgung dienen. Dass es in Dreisen und Göllheim auf kurzer Distanz zwei Anlaufstellen gibt, ist für Vorstandsmitglied Günter Brück kein Widerspruch: „Wer die SB-Stelle in Dreisen anfährt, der steuert selten die Filiale in Göllheim an. Wir erhalten Dreisen auch als Auswirkung unser Schließung in Langmeil.“ Für die Geschäftsstelle in Eisenberg gelte, dass die Mehrheit der Kunden aus Kerzenheim komme, die mit der Filiale in Göllheim zukünftig kürzere Wege hätten, erläuterte Brück. Insgesamt setzt die Bank vorwiegend auf ihr Servicecenter, die „Telefongeschäftsstelle“. „Dort sitzen 40 Mitarbeiter, die ständig mit den Anforderungen der Kunden konfrontiert werden, die alle auftretenden Fragen leichter beantworten können als Servicekräfte vor Ort“, ist Bernd Hühn überzeugt. Dass die Bank durch die Veränderung eine größere Zahl Kunden verlieren könnte, werde seitens des Vorstands nicht erwartet. |jös

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