Rheinpfalz Viele bringen sich ein

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Die Einkaufsmöglichkeiten könnten besser sein, aber ansonsten bietet die 1050-Seelen-Gemeinde Siebeldingen im Landkreis Südliche Weinstraße eine gute Infrastruktur. Die Dorfgemeinschaft ist gut, doch es mangelt an Bauplätzen.

Westlich von Landau, sozusagen am Eingang zum Annweilerer Tal liegt der Ort Siebeldingen, umgeben von Wingerten. Der Weinbau spielt eine wichtige Rolle im Leben der Siebeldinger. Knapp 15 Betriebe pflanzen Trauben an und produzieren daraus Wein, dazu kommt noch das Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof, aus dessen Anbau zum Beispiel die Sorten Morio-Muskat und Regent hervorgegangen sind. Ortsbürgermeister Peter Klein lobt die „sehr gute Infrastruktur“ im Dorf und freut sich über eine „hervorragende Verkehrsanbindung“. Der Haltepunkt Birkweiler-Siebeldingen sorgt für einen Anschluss an die Bahn, dazu kommt die stündliche Busanbindung über den Queichtal-Nahverkehr. Und über die B 10 geht es schnell in alle Richtungen, auch zur A 65. Zwar gibt es im Ort eine Bäckerei, die auch Lebensmittel für den täglichen Bedarf anbietet. Etwas mehr dürfte es nach Kleins Geschmack aber schon sein, er hofft auf eine Verbesserung durch den geplanten Supermarkt am Bahnhof in Birkweiler. Größere Einkaufszentren finden die Siebeldinger im knapp fünf Kilometer entfernten Landau. Dort ziehe es auch viele Bürger aus der Gemeinde hin, berichtet Klein, außerdem nach Neustadt, Mannheim und Karlsruhe. Die Altersstruktur in Siebeldingen sei gut, der Durchschnitt liege bei 44 Jahren, so der Ortsbürgermeister weiter. In den vergangenen Jahren seien sieben junge Familien hergezogen. Von den 1050 Einwohnern seien 342 zwischen einem und 30 Jahren, 212 über 65 Jahre alt, der Rest liege dazwischen. Für den Nachwuchs gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule mit Betreuungsangebot, außerdem einen Jugendtreff mit Betreuung durch die Jugendpflege der Verbandsgemeinde Landau-Land. Ältere Bürger dürfen sich über eine aktive Nachbarschaftshilfe freuen: Diese unterstützt Senioren beispielsweise bei Einkäufen, Transportfahrten sowie in Haus und Garten. Dazu kommen monatliche Seniorentreffen und ein seniorengerechter Rundweg um den Ort. „In einem so kleinen Ort geht alles nur in enger Zusammenarbeit mit vielen – das läuft in Siebeldingen gut“, lobt Klein. Das zeige sich nicht nur bei der Nachbarschaftshilfe, sondern auch bei vielen anderen Aktivitäten und der Integration von Flüchtlingen mit ehrenamtlichen Helfern. Feiern können die Siebeldinger natürlich auch: Mehrere Feste laden über das Jahr verteilt zu Kurzweil ein, zum Beispiel die „Kulinarische Weinbergswanderung“ oder das beliebte Fassschlubberfest. Wer seinen Wohnsitz gerne nach Siebeldingen verlegen möchte, muss auf frei werdende Wohnungen oder Häuser zum Kaufen oder Mieten hoffen: Bauplätze hat die Gemeinde derzeit nicht zu bieten. Allerdings existieren Pläne für eine private Erschließung von zehn bis 14 Bauplätzen im Dorf. Ein weiteres großes Ziel ist die Errichtung einer interkommunalen Sporthalle, die Pläne liegen bereits vor. Außerdem sollen die Ortseingänge in naher Zukunft verkehrsberuhigt gestaltet werden. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. Zwei Fragen - Zwei Antworten Peter Klein ist 57 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist parteilos und seit 2012 Ortsbürgermeister von Siebeldingen. Er ist Beamter im Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung in Landau. Wo ist Ihr Lieblingsplatz? Eine kleine Sitzgruppe mitten in den Weinbergen in der Nähe des Geilweilerhofs mit Blick auf den Pfälzerwald und die dazwischen liegenden Orte. Der Platz wurde auch mal als Briefmarke veröffentlicht. Warum sollte man herziehen? Weil in Siebeldingen einfach für jeden das Notwendige da ist und es an nichts fehlt.

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