Grünstadt Verdacht auf einen Blindgänger in Grünstadt

GRÜNSTADT: Weil östlich des Bahnhofs möglicherweise ein Blindgänger in der Erde steckt, bereitet sich die Stadtverwaltung auf eine eventuelle Evakuierung vor. Durch genaue Untersuchungen am 26. Oktober erwartet man sich im Rathaus letzte Gewissheit. Wenn das geortete Objekt eine Fliegerbombe ist und entschärft werden muss, soll das am 30. Oktober geschehen.

Ein erster Hinweis darauf, dass eine nicht detonierte Bombe aus dem Zweiten Weltkriegs im Baugebiet „In der Bitz“ in der Erde stecken könnte, ergab die Auswertung von Luftbildern, die die Alliierten bei ihren Luftangriffen angefertigt haben. Der Verdacht wurde durch Sondierungsbohrungen erhärtet, die der Kampfmittelbergungsdienst Schollenberger aus Celle in der vergangenen Woche vorgenommen hat. Er hat, wie es anhand der Luftaufnahmen zu erwarten war, in der Nähe der Integrativen Kindertagesstätte der Lebenshilfe ein sehr großes Metallteil geortet. Dieses vorläufige Ergebnis der Untersuchungen nehme die Stadtverwaltung zum Anlass, an die Öffentlichkeit zu gehen, sagte Bürgermeister Klaus Wagner. Gemeinsam mit Mitarbeitern aus dem Rathaus und Vertretern der Polizei Grünstadt informierte er die RHEINPFALZ. Fakt sei, dass in einer Tiefe von 3,50 Metern in der Nähe der Ikita ein größeres Teil aus Metall geortet worden sei. Bei ausführlichen Untersuchungen mit Magnetometern seien starke Störungen im normalerweise homogenen Magnetfeld der Erde festgestellt worden. In Verbindung mit den Luftbildern, der Eigenstrahlung des Objekts und der Tiefe von 3,50 Metern deuteten diese Abweichungen auf einen Blindgänger hin, fasste Wagner zusammen. Es sei derzeit noch nicht ganz auszuschließen, dass die Störung des Magnetfeldes auch von einem anderen großen, aber harmlosen Metallteil ausgelöst werde, da in der Nähe des Ikita-Standortes früher ein Schrottplatz gewesen sei, ergänzte Petra Strauss vom Bauamt. Beim Verdacht auf einen Blindgänger aber bestehe der Kampfmittelräumdienst des Landes Rheinland-Pfalz darauf, dass auf Nummer sicher gegangen werde. Das heißt, dass der Gegenstand freigelegt und untersucht werden müsse, erläuterte die Verwaltung. Dabei werde auch geprüft, ob die Bombe noch zündfähig sei und wie sie entschärft werde. Angesichts dieser Ausgangslage bereitet sich die Verwaltung darauf vor, dass während einer Entschärfung am Sonntag, 30. Oktober, ein Teil der Bevölkerung in Sicherheit gebracht werde muss. Je nach Größenordnung der Bombe hat die Schutzzone einen Radius von 300 beziehungsweise 500 Metern (zum Beispiel bei einer 250-Kilo-Bombe). Betroffen wären im ersten Fall etwa 500 Einwohner im zweiten Fall etwa 2500 Einwohner, jeweils zusätzlich auch Gewerbebetriebe. „Wir wollen die Polizei, das Technische Hilfswerk und andere Hilfsorganisationen rechtzeitig informieren, so dass sie sich darauf einstellen können, dass am 30. Oktober eventuell etwas Größeres ansteht“, sagte Wagner. Auch die Bevölkerung und Gewerbebetriebe könnten Vorbereitungen treffen: weil sich bei der Entschärfung einer Bombe niemand in der ausgewiesenen Schutzzone aufhalten dürfe. Wagner betonte, dass die Verwaltung eng mit dem Kampfmittelräumdienst des Landes zusammenarbeite und von ihm beraten werde. Sollten sich die Experten nach der Untersuchung des Blindgängers für eine Entschärfung an Ort und Stelle entscheiden, werde die Bevölkerung unmittelbar und ausführlich über das weitere Vorgehen informiert. Der Bürgermeister und seine Mitarbeiter betonten ausdrücklich, dass aktuell absolut keine Gefahr bestehe. Info Die Stadtverwaltung Grünstadt hat ab heute ein Infotelefon eingerichtet, Nummer 06359/805-315. Kontakt aufnehmen können Bürger auch per E-Mail: ordnungsamt@gruenstadt.de

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