Ludwigshafen Umzug der Stadtverwaltung: Freie Sicht auf den Würfelbunker

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Wir packen (4): Willkommen auf der Baustelle – das ist das Motto in der ehemaligen Hauptpost an der Ecke Rathausplatz/Jaegerstraße. Elektriker und Maler tummeln sich auf den Etagen zwei und vier. Sie bereiten alles für den Umzug der Stadtverwaltung vor. Ein kurzer Blick ins künftige Büro der Oberbürgermeisterin.

Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) wird sich bald wundern, wie schnell sie am Arbeitsplatz ist. Bisher muss sie mit dem Aufzug ja satte 15 Stockwerke überwinden, ehe sie im maroden Rathausturm ihr Büro betreten kann. Am 18. und 19. November begeben sich ihre Möbel und Kisten auf die Reise ins Ausweichquartier ins gegenüberliegende Postgebäude. Auch dort kann die 60-Jährige morgens fröhlich einen Knopf im Fahrstuhl drücken, ist dann aber kaum einen Wimpernschlag später schon am Ziel. Lohse wird künftig vom vierten Obergeschoss aus die Geschicke der Stadt lenken. Wer aus dem Fahrstuhl rauskommt und gleich die erste Glastür links reingeht, ist schon im neuen rund 40 Quadratmeter großen OB-Zimmer angekommen. Die Handwerker waren schon sehr fleißig. Beim ersten Besuch Ende September war die Decke noch offen, auch der Boden war im Rohbau-Zustand. Jetzt liegt hier ein Teppich, an der Decke sind die modernen Deckenstrahler montiert. Es fehlt im Prinzip nur noch die Büroeinrichtung. Die Oberbürgermeisterin kann künftig den Blick über den Rathausplatz auf die Rhein-Galerie schweifen lassen. Sie könnte sogar ihrer Stadtvorstandskollegin, der Dezernentin Cornelia Reifenberg (CDU), winken, die ab Mitte November genau gegenüber im gut sichtbaren Rhein-Center arbeiten wird. Beeindruckend, der freie Blick auf den Würfelbunker und das Ende der Hochstraße Nord – tritt Eva Lohse bei der OB-Wahl 2017 noch mal an und wird wiedergewählt, hat sie vom Arbeitsplatz aus die Premiumsicht auf die ersten Abrisstätigkeiten. Direkt neben dem OB-Zimmer ist das Sekretariat angesiedelt, ein Raum weiter wird der persönliche Referent Lohses seinen Job erledigen. Was überrascht: Das Postgebäude ist sehr weitläufig. Denn was von außen recht kompakt aussieht, verfügt im Inneren über viele Flure und Winkel. „Das liegt auch daran, dass es eigentlich zwei getrennte Gebäudeflügel sind, was man so von außen nicht sieht“, sagt Michael Baumann (49), der für die Verwaltung den Umzug koordiniert. Es geht an ein paar Büroräumen, dem Serverraum, der künftigen Teeküche sowie der Toilette vorbei zu einem großen Zimmer. „Der VK-Raum“, sagt Baumann. Klingt wichtig – und ist es auch: Hier wird sich ab Ende November der Stadtvorstand zu Besprechungen zusammenfinden. Rund 135 Mitarbeiter werden nach dem Umzug im Postgebäude zu finden sein. Als einer der ersten wird am Montag, 7. November, Baudezernent Klaus Dillinger (CDU) in Etage zwei sein Büro betreten können. Auch er und sein direktes Umfeld arbeiten künftig gleich in den ersten Zimmern, die Besucher nach dem Verlassen des Aufzugs sehen. Während Lohse aber das linke Eckzimmer gewählt hat, sitzt Dillinger erst im dritten Raum. Links von ihm arbeiten sein Sekretariat und sein Referent. „Jeder Kollege konnte bei der Wahl des Büros mitreden. Das gilt für die Oberbürgermeisterin wie für die Beigeordneten und Bereichsleiter sowie jeden einzelnen Mitarbeiter“, erläutert Baumann. Die Aussicht auf Dillingers Etage ist mangels Höhe nicht so spektakulär, dafür sind er und seine Mitarbeiter näher dran am Fußgängerzonen-Leben. Und weil es in der zweiten Etage etwas dunkler ist als weiter oben, verfügt der Flur noch über eine Glaswand. „Damit wir hier mehr Licht haben“, sagt Baumann. Ansonsten gleichen sich die beiden Stockwerke sehr stark. Und als Entschädigung für die schönere Aussicht bei Lohse gibt’s auf Dillingers Stockwerk den direkten Zugang zur Dachterrasse. „Samt Bushaltestelle“, meint Baumann und grinst. Tatsächlich: Ein paar Meter entfernt ist ein überdachter Unterstand zu sehen. Baumann löst seinen Witz schnell auf: „Das ist für die Raucher, die sind dann bei Regen geschützt.“ Und was sagt der Umzugsfachmann nach dem Rundgang? „Das sieht noch chaotisch aus. Aber die Arbeiten gehen flott“, betont Baumann. Im Rhein-Center sei schon alles erledigt, die Büros dort sind bezugsfertig.

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