Grünstadt „UFO“ über Frankenthal war wohl doch fliegende Tonne

91-93587937.jpg

Das Rätsel um den bei Bockenheim zufällig fotografierten vermeintlichen Abwurf aus einem Flugzeug hat’s nicht nur eine ZDF-Fernsehsendung geschafft.

Strasmann hatte bei unseren ersten Anfrage noch ausgeschlossen, dass am 7. August – also am Tag des „UFO“-Schnappschusses – der Ölfass-Ballon über Frankenthal in der Luft war. Das hätte das von einem RHEINPFALZ-Leser abgelichtete Etwas unter einem Linienflugzeug bereits schlüssig erklären können. „Ich selbst habe den Ballon damals auch nicht gefahren – allerdings ein Freund von mir aus dem Saarland. Das habe ich bei der ersten Anfrage leider nicht gewusst – deswegen damals meine Verneinung. Zumal er von August bis November, als der Werbeballon in einer Frankenthaler Halle gestanden hat, praktisch nur von mir bewegt worden ist“, entschuldigte sich nun Strasmann. Zur Sicherheit hatte er irgendwann doch noch ins Bordbuch des weltweit eingesetzten Werbeballons vom Schmiermittelhersteller Blaser nachgesehen – und den Eintrag am bewussten 7. August entdeckt. Die irgendwann vorher gestellte Anfrage des Freundes hatte er vergessen, der Ballon sei zudem für mögliche Nutzer immer frei zugänglich, erläutert Strasmann sein Versehen. „Ich habe mir das Foto mit dem vermeintlichen UFO zig Mal ganz genau angesehen. Und ich bin mir jetzt zu 98 Prozent sicher: Das auf dem Foto unter dem Flieger zu sehende Etwas ist unser Fass-Ballon. Die Farbe und Farbverteilung stimmt. Die Form. Und auch der Ort. In der Richtung, in der das Foto geschossen worden ist, war der Ballon ja über Frankenthal unterwegs. Und auch exakt zu diesem Zeitpunkt.“ Mit dieser Auflösung ist Strasmann nicht alleine. Auch die Redaktion der ZDF-Fernsehreihe Terra Xpress geht davon aus, dass das auf dem Foto zu sehende „Undefinierbare Fall-Objekt“ höchstwahrscheinlich nichts mit dem Flugzeug zu tun hat. Das hatten ja auch die von uns kontaktierte Lufthansa und das Luftfahrtbundesamt ausgeschlossen. Es wären keinerlei Vorfälle bekannt, hieß es unisono. Es seien weder Gepäckstücke aus Versehen runtergefallen, noch Sammelbehälter der Bordtoilette abgeworfen worden. Weitere Erklärungsmodelle von Experten und solchen, die sich dafür halten, waren unter anderem Dreck auf der Linse, eine Drohne oder Lichtspiegelungen am Flugzeug in heißen Luftschichten. Und natürlich die Heißluftballon-Variante. Diese wurde aber erst richtig schlüssig, als auch die Form des Ballons gestimmt hat – die länglich-runde, ähnlich einer Tonne. Auf diesen ungewöhnlichen Werbeballon hatte uns damals RHEINFALZ-Leser Peter Jesberger aus Frankenthal aufmerksam gemacht. Wir haben gedacht, des UFO-Rätsels Lösung endlich gefunden zu haben. Bis der Pilot der fliegenden Tonne dies ausgeschlossen hatte. Nun folgte der genauere Blick ins Bordbuch und damit wohl die endgültige Klärung des Phänomens am Himmel. So bewerten das jedenfalls die Kollegen vom Fernsehen. Anfang Februar kommt nun zur Veranschaulichung der Recherchen ein Kamerateam zu Aufnahmen in die Grünstadter Lokalredaktion. Arbeitstitel von Terra Xpress: „Undefinierbares Fall-Objekt“.

91-93587935.jpg
x