Sport „Turbo“ Gaus soll ein Roter Teufel bleiben
Kaiserslautern. „Wir wissen, wo der Schuh drückt“, sagt Marcel Gaus, derzeit Linksverteidiger des 1. FC Kaiserslautern. Und hofft nun auch darauf, dass der als Afrika-Cup-Sieger heimgekehrte Jacques Zoua morgen (18.30 Uhr) am 21. Zweitligaspieltag gegen den SV Sandhausen hilft, die Torflaute zu besiegen.
„Mit Jacques haben wir eine Alternative mehr. Das ist gut für die Konkurrenzsituation“, sagt Gaus. Gesucht werden offensive Problemlöser – die Tabelle zeigt die Misere überdeutlich auf: In 20 Spielen trafen die Lauterer nur 13 Mal, holten 23 Punkte, weil sie nur 17 Gegentore zuließen – Liga-Bestwert. „Hinten haben wir uns stabilisiert, haben in Düsseldorf aber doch ein bisschen mehr zugelassen. Da dürfen wir nicht blauäugig sein“, mahnt Gaus und fordert trotz allem erhobenen Hauptes auf dem „Betze“ aufzulaufen: „Wir sollten Zutrauen in die Qualitäten haben, die wir besitzen.“ Fraglich ist allerdings das Mitwirken des am Rücken lädierten Abwehrchefs Ewerton. Weiterhin fehlen werden Lukas Görtler, Robin Koch, Mensur Mujdza und Zoltan Stieber, sagte Sportdirektor Uwe Stöver gestern Abend. Gaus überzeugte beim 1:1 in Düsseldorf als linker Verteidiger, hielt den starken Ihlas Bebou weitgehend in Schach. Lieber aber spielt Gaus – wie zu Saisonbeginn – eine andere Rolle. „Der Verein weiß, dass ich mich als Offensivspieler sehe, letztendlich aber entscheidet der Trainer, wo er mich braucht“, betont Gaus, der unter Norbert Meier einst bei Fortuna Düsseldorf den Sprung zu den Profis schaffte. „Ich habe ihm viel zu verdanken. Wir haben ein ordentliches Verhältnis“, sagt Gaus. Er kam 2013 vom FSV Frankfurt, im Sommer endet sein Kontrakt beim FCK. Der Verein will den hoch geschätzten „Turbo“ halten, dessen Traum, mit den Roten Teufeln aufzusteigen, sich nicht erfüllt hat. „Es gab ’ne Menge Umbrüche, es ging von Umbruch zu Umbruch. Darunter hat die Kontinuität gelitten. Es gibt aber auch viele schöne Dinge, die ich hier erlebt habe“, sagt der 27-Jährige. „Ich persönlich äußere mich nie zu Vertragsverhandlungen“, erklärt Gaus, der in Ruhe entscheiden will. „Wir haben andere Probleme als eine schnelle Vertragsverlängerung, die Tabelle. Vier Punkte aus den ersten drei Rückrundenspielen, das sind zwei mehr als in der Hinrunde“, bilanziert Gaus. Bei der morgigen Hausaufgabe erwartet er einen „harten Brocken“. Sandhausen hat sieben Punkte mehr als der FCK, hat bei Fortuna Düsseldorf 3:1 gewonnen und letzten Sonntag beim 1:2 in Stuttgart lange gut ausgesehen. Ehe Simon Terodde ein zweites Mal zuschlug. „Sandhausen spielt ein gutes Pressing. Und wir sind aus der Hinrunde gewarnt, wissen, dass wir im Vergleich dazu eine Schippe drauflegen müssen“, äußert Gaus in Erinnerung an die 0:2-Schlappe. André Weis sah damals Rot, Julian Pollersbeck etablierte sich fortan als Nummer 1. „Wir spielen zu Hause, müssen sehen, dass wir eine positive Stimmung erzeugen. Wir sollten uns auch nicht kleiner machen, als wir sind“, betont Marcel Gaus.|zkk