Zweibrücken Triwo will Motorsport am Flughafen

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Der Motorsportclub hofft darauf, 2018 auf dem Gelände des Triwo-KFZ-Testcenters Zweibrücken ein Autorennen zur Deutschen Amateurmotorsport-Meisterschaft veranstalten zu dürfen.

Dem Vernehmen nach möchte das Triwo-Testcenter Zweibrücken von den Behörden in Stadt und Land die Genehmigung für vier Motorsportveranstaltungen im Jahr einholen. Ein nachvollziehbarer Schritt, denn schon zum zweiten Mal führen die Motorsportclubs (MSC) Westpfalz und Schiffweiler in diesem Jahr am Triwo-Testcenter Einstellfahrten durch. Die Schiffweilerer ließen diesmal zudem nicht nur tagsüber Rallyefahrer auf die Strecke. Wie zu erfahren war, gab es am Abend zuvor auch einen kleinen Test dahingehend, ob die von den Organisatoren gewählte Strecke auch im Dunkeln befahren werden kann. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Schiffweilerer und der MSC Westpfalz in Zweibrücken gerne Wettbewerbe veranstalten würden. Der MSC Westpfalz weist auf seiner Facebookseite darauf hin, dass die Zweibrücker Einstellfahrten am Samstag wegen eines möglichen Rennens 2018 für den Club von großer Bedeutung seien. Es wird um zahlreiches Erscheinen gebeten. Trotzdem werden diese Clubs nicht den ersten Motorsportwettbewerb der Zweibrücker Neuzeit durchführen. Diese Ehre hat der Autoclub (AC) Maikammer. Der AC bietet am 23. April einen ADAC/DMSB Rennslalom am Flughafen an. In einem Internetforum ist nachzulesen, dass das Rennen in der Summe mit 20 Kilometern Slalom für jeden Teilnehmer, aufgeteilt in Training und drei Wertungsläufe, ausgetragen wird. Es ist von einer Streckenlänge über 4,9 Kilometer die Rede sowie von einem Fahrerlager und Parkplätzen für Nachtparker. Zur Tuningmesse 2 Mean 2 Clean am letzten Juniwochenende (wir berichteten) steht schon die nächste Rennveranstaltung auf dem Programm: Viertelmeilen-Beschleunigungsrennen für jedermann und für Supersportwagen ab 500 PS. Bei unseren Recherchen stellte sich heraus, dass nur drei Wochen vorher am Flughafen auch ein internationales Ford Fiesta ST Treffen abgehalten werden sollte; ebenfalls mit Viertelmeilenrennen. Wegen großer Auflagen und eines unsicheren Ausgangs im Genehmigungsverfahren zog der Veranstalter des ST-Treffens – Werbepaul aus Landau – aber seine Konsequenzen: Er verlegte sein ST-Treffen an den Nürburgring. Es gibt aber Pläne, es 2018 erneut in Zweibrücken zu versuchen. Damit drängen sich für kommendes Jahr womöglich jetzt schon fünf Veranstaltungen mit Motorsport um gewollte vier Termine. Im Zusammenhang mit den Tuningmessen wollte die RHEINPFALZ wissen, weshalb sogar das Bauamt der Kreisverwaltung Südwestpfalz in den Entscheidungsprozess eingebunden wurde. Ein in Aussicht gestellter Rückruf von dort ist aber nie erfolgt. Mehrfach fielen allerdings dieselben Mitarbeiternamen. Von Verbandsgemeindebürgermeister Jürgen Gundacker war immerhin zu hören, dass die genannten Behörden sich in einem offenen, von ihm aber nicht konkretisierten Entscheidungsprozess befinden. Es ist davon auszugehen, dass dieser sich nicht mehr nur um die Genehmigung von Tuningmessen dreht. Denn darum müsste man kein großes Geheimnis mehr machen. Trotz der für Motorsportfreunde erfreulichen Entwicklung brauchen sich Zweibrücker mit großer Wahrscheinlichkeit keine Gedanken über die Rückkehr von Großveranstaltungen zu machen. Denn im Gegensatz zu den Jahren 1996 bis 1999, als der Supertourenwagen-Cup auf der Flughafenrennstrecke ausgetragen wurde, sind Meisterschaftsläufe von hohem Prädikat auf Flughäfen von den Sportbehörden und -veranstaltern eher unerwünscht. Doch der Breitensport wird sich sicher über einen neuen Platz für Wettbewerbe freuen.

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