Kreis Germersheim Ticker: Die alte und die neue Brücke am Unkenfunk

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Jetzt muss alles schnell und genau vonstatten gehen: Die alte Bahnbrücke am Haltepunkt Unkenfunk/Rhein wird abgerissen und die neue, bereits gebaute an ihren Platz geschoben. Für all das sind genau 79 Stunden Zeit. Für die RHEINPFALZ begleitet Redakteur Ralf Wittenmeier die Arbeiten und infomiert hier über die Fortschritte. Freitagmorgen: Kurz nach 1 Uhr am Freitag wird damit begonnen, die Gleise auf der Germersheimer Bahnbrücke an der Haltestelle Mitte/Rhein abzubauen. Mehrere Lichtmasten sorgen dafür, dass die Arbeiter fast bei Tageslicht ihrer Beschäftigung nachgehen können. Knapp drei Stunden später ist von den Gleisen nichts mehr zu sehen. Stattdessen fährt ein Bagger auf der teilweise schon von Schotter befreiten Brücke hin und her, lässt jedesmal auf seinem Rückweg zur Brückenmitte aus seinem Löffel Schotter auf die mehrere Meter tiefer liegende Straße fallen. Immer begleitet von einer kleinen Staubwolke, die in den Nachthimmel aufsteigt. Gegen 6 Uhr am Morgen sind die letzten Schotterreste am Boden. Abdichtungsmaterial wird grob herausgerissen und fein säuberlich vom anderen Abraum getrennt entsorgt. Der Tag bricht an und das Ende der vermutlich 1877 in Dienst gestellten Eisenbahnbrücke hat begonnen. Im Laufe des Freitagnachmittags wird sie - wie die zwei Weltkriege die sie miterlebt hat - nur noch Geschichte sein. (wim) Freitagnachmittag und Abend: Die Arbeiten gehen besser voran als vorgesehen. Das Einschieben der neuen Brücke ist jetzt auf 0 bis 5 Uhr vorgezogen worden - bis dahin muss der Schutt weg sein. Um 18 Uhr stehen nur noch allerletzte Reste der alten Brücke, wie auf unseren Fotos zu sehen ist. Deutlich ist im Hintergrund auch die neue Brücke zu sehen. Als zehn Minuten vor 20 Uhr die letzten Reste des Brückendachs einstürzte, bebte kurz die Erde. Manche der rund 40 Zaungäste applaudierten sogar. Die Bahnbrücke am Unkenfunk in Germersheim ist Geschichte. (thom) Samstagmorgen: Tag zwei des Brückenabriss- und Brückeneinschub-Projekts in Germersheim bricht an. Während der ganzen Nacht haben die Bauarbeiter den Bauschutt der alten Brücke auf Laster verladen und abgefahren. Gegen 2.45 Uhr waren die Baugruben, in denen die Bodenplatten und die Fundamente der neuen Brücke stehen, vom Schutt befreit. Arbeiter kehren die letzten Reste zusammen und schaufeln sie aus den Gruben. Dann wird es Zeit für eine Spezialfirma, die ihre Stahlschienen unter den Brückenfüßen hindurch schiebt. Auf diesen Gleitschienen wird später die Brücke an ihren endgültigen Standort verschoben werden. Um 4.50 ist es dann soweit: Die vier Stahlseile spannen sich und ziehen hydraulisch die 1090 Tonnen schwere Eisenbahnbrücke an ihren neuen Standort. Um 5.15 steht der Koloss fast an seinem neuen Platz. Bis kurz nach 7 Uhr dauert es, bis das Bauwerk die richtige Höhe hat und längs und quer ausgerichtet ist. Nun steht die neue Brücke am Bahnhaltepunkt Mitte/Rhein auf kleinen Betonwürfeln. Mit flüssigem Beton wird der Hohlraum unter der Brücke ausgefüllt und verdichtet, damit "das Tor zum Rhein" - wie es von der Stadtspitze tituliert wird - satt aufsitzt.  (wim)    Samstagmittag: Derzeit werden unter den Augen vieler Schaulustiger die Sockel betoniert, so dass die neue Brücke einen festen Stand hat. Im Laufe des Tages werden an den Widerlagern weitere Verfüllarbeiten folgen. Am Montagmorgen, 7 Uhr, sollen über die rund 2,2 Millionen Euro teure Bahnbrücke wieder Züge von und nach Graben-Neudorf rollen. (wm)  Samstagabend und Sonntagmorgen: Die dritte Nacht ist vorüber. Seit Samstagnachmittag wurden die Widerlager beidseits der Brücke hinterfüllt. Die Arbeiten dauerten bis spät in die Nacht zum heutigen Sonntag an. Nun ist das Brückenbauwerk wieder mit dem Bahndamm verbunden. Am frühen Morgen wurde damit begonnen, die obere Steinschicht zwischen Bahndamm und Brücke aufzubringen. Während die Radlader immer wieder neues Material heranschaffen und grob verteilen, sorgen Bauarbeiter mit ihren Schaufeln dafür, dass die Steine auch in die kleineren Lücken zur Spundwand kommen. Mit einer Rüttelplatte wird verdichtet. Ist diese Arbeit erledigt, heißt es auf der Brücke eine Abdichtung aufzubringen und danach folgen Schotter, Bahnschwellen und Gleise. Am Ende werden gekappte Leitungen verbunden und dann kann morgen Früh um 7 Uhr die erste S-Bahn auf dem Hochgleis wieder rollen. (wim) Montagmorgen Bis in den Montagmorgen haben die Arbeiter am Gleisbau und Zusammenfügen der Leitungen der neuen Brücke gearbeitet. Dabei waren sie sogar schneller als erwartet. Die Bahnstrecke wurde um 6 Uhr freigegeben. Das Foto zeigt einen der ersten Züge, die in Richtung Philippsburg und Bruchsal fahren. Zuvor waren S-Bahnen aus der Gegenrichtung unterwegs.(wim)  

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