Speyer Taxis suchen mehr Standplätze

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Wenn es abends zu spät für den Bus oder zu riskant für den Führerschein ist, stehen in Speyer 26 Taxis an drei Standorten bereit. Die Stadt überlegt plötzlich, den Standplatz am Bahnhof in die Prinz-Luitpold-Straße zu verlegen. Dafür haben die Taxifahrer überhaupt kein Verständnis.

Unter den Taxifahrern in Speyer herrscht Unruhe. In der der jährlichen gemeinsamen Sitzung mit Straßenverkehrsamt, Polizei und den sieben Speyerer Taxiunternehmern hat die Stadt vorgeschlagen, die sechs bestehenden Stellflächen vor dem Bahnhof wegzunehmen und sie in die Prinz-Luitpold-Straße gegenüber zu verlegen. Die Aufgabe des Standplatzes vor dem Bahnhof löse bestehende Probleme nicht, sondern schaffe neue Schwierigkeiten, ist Walter Merl, Inhaber des gleichnamigen Betriebes, überzeugt. Die Forderung der Unternehmer nach mehr als bisher maximal sechs Stellplätzen vor dem Bahnhof-Haupteingang habe die Stadt mit Hinweis auf eine damit verbundene Verlegung des Radweges abgelehnt. „Für sechs Fahrzeuge ist der Standplatz ohnehin zu kurz“, sagt Merl. Er berichtet von chaotischen Verhältnissen in Stoßzeiten, die regelmäßig Anzeigen des benachbarten Pavillon-Betreibers gegen Taxibetriebe nach sich zögen. Für die Fahrgäste würde eine Verlegung des Bahnhof-Standplatzes zu unnötigen Risiken, weiteren Wegen und höheren Kosten, für die Taxifahrer zu „noch schlechteren Bedingungen als bisher“ führen, fasst Merl die Meinung seiner Kollegen zusammen. „Für unsere Mitarbeiter wäre ein Standplatz auf einer Einbahnstraße eine Zumutung“, weist er auf die Gegebenheiten in der Prinz-Luitpold-Straße hin. Fahrgäste müssten mit Gepäck, Gehhilfe oder Kindern die Bahnhofstraße überqueren. „Ein bis zwei Euro mehr“ müssten Kunden für eine Fahrt bezahlen, schätzt eine Mitarbeiterin von „Taxi Huber“ den Preisunterschied für den zwangsläufigen Umweg aus der Einbahnstraße in die Innenstadt ein. Hinzu komme, dass die städtischen Ampelanlagen erst um 6.30 Uhr eingeschaltet würden, weist sie auf mögliche Risiken bei der Bahnhofstraßen-Überquerung in den frühen Morgenstunden hin. „Wer am Bahnhof einsteigt, den sieht man auch bei Dunkelheit schon von Weitem kommen“, erklärt sie ihren Unmut über die Pläne der Stadt. „In der Prinz-Luitpold-Straße ist es stockfinster.“ Für die Taxiunternehmen komme allenfalls eine Erweiterung der derzeit insgesamt maximal zwölf Fahrzeug-Standplätze im Stadtgebiet in Frage, betont Walter Merl. Das sei ebenfalls diskutiert worden. Demnach wünschen sich die Taxifahrer zu den derzeit drei Taxiständen Bahnhof, Dom und Kaufhof eine weitere Möglichkeit zur direkten Fahrgastaufnahme zwischen Alter Münze und Stadthaus. „Diese Idee, zusätzlich einen Taxistand mit zwei zusätzlichen Stellplätzen einzurichten, ist von der Stadt nicht aufgegriffen worden“, berichtet Merl von den „städtischen“ Gegenargumenten „Weihnachtsmarkt und gefühlten 100 weiteren Veranstaltungen im Jahr auf der Hauptstraße“. Der Kaufhof-Standplatz, vorgesehen für drei Wagen, werde von der Stadt bei jeder Veranstaltung alternativlos aufgehoben, weist er auf einen weiteren Streitpunkt zwischen Stadt und Unternehmern hin. Im Jahresgespräch seien Ideen gesammelt worden, die geprüft würden, teilt die städtische Pressestelle mit. Entschieden sei bisher nichts.

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