Pirmasens Sympatel stockt auf

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Sympatel wächst weiter: Der Dienstleister, der mit Telefonie und Kunden-Service vor allem für den Mode-Versandhandel groß geworden ist, hat mit der Otto-Tochter Heine einen großen Neukunden gewonnen. Allein 44 festangestellte Mitarbeiter wurden damit in diesem Jahr bisher neu eingestellt.

Vor 23 Jahren fasste die Sympatel Telemarketing GmbH in der Pirmasenser Teichstraße Fuß, kurz nach dem Versandhändler Klingel, der dort eine Niederlassung eröffnete. Damals nahm Gründer Fritz Schroth mit etwa zwölf Mitarbeitern den Betrieb auf. Klingel ging wieder, blieb aber Kunde. Andere kamen hinzu, die Mitarbeiterzahl stieg stetig. Ende 2014 beschäftigte Sympatel insgesamt 785 Mitarbeiter, davon 107 am Standort Kaiserslautern und 58 in Nürnberg; annähernd 60 Prozent sind Festangestellte. Zu den 620 Köpfen in Pirmasens kamen nun in diesem Jahr neue 44 Festangestellte und 105 Aushilfen dazu. Vor allem aus einem Grund: Seit gestern betreut Sympatel noch den Kundenservice des Versandhändlers Heine für Deutschland, nachdem zunächst dessen Schweizer und dann der österreichische Bereich an die Pirmasenser gingen – „wir haben Heine sozusagen übernommen“, stellen Vertriebsleiter Christian Bauer und der für Heine zuständige Projektleiter Alexander Dauenhauer fest. Nicht ohne Stolz: Damit, so Bauer, wachse man nun um über 20 Prozent. 2014 verzeichnete Sympatel etwa sieben Millionen Kontakte im Bereich der Telefonie und eine halbe Million im Bereich Schriftverkehr. Neben der klassischen Telefonie, das heißt der Bearbeitung eingehender Anrufe wie etwa Bestellungen (Inbound), erledigt Sympatel auch für Heine den so genannten Back office-Bereich im Hintergrund mit Schriftverkehr. Dort werde alles bearbeitet, was tiefer in die Materie eingreife, etwa Kontostandsklärungen oder Retourenmanagement, erläutern Bauer und Dauenhauer. Aufgaben, die deutlich über die reine Telefonie hinaus gehen, weswegen man bei Sympatel im Allgemeinen auch lieber von Dienstleistungs-Agentur spricht als von Call-Center – zumal letzteres nach wie vor eher negativ besetzt ist und mit „Werbe“-Anrufen gleich gesetzt wird. Sympatel ist ohnehin spezialisiert auf den „Inbound“-Bereich, der nur eingehende Anrufe bearbeitet. Für Versandhändler wie Bader, Madeleine, das britische Unternehmen Boden oder den Freiburger „Waschbär-Versand“ betreut Sympatel Kunden ebenso wie für das Logistikunternehmen DB Schenker; weiter aufgebaut wird nun der Touristik-Bereich. Aktiv ist Sympatel weitgehend in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Frankreich und Belgien ist Sympatel ebenfalls tätig für deutsche Kunden, dies aber vorwiegend mit den 13 französischen Mitarbeitern, die aus einem Einzugsgebiet bis Saargemünd kommen. Ihre Märkte richteten sich eben auch nach den Sprachkompetenzen ihrer Mitarbeiter, so Bauer. Einfach sei es nicht, Nachwuchs zu gewinnen, stellt er fest. Aber wenn die Leute begännen, blieben sie meist gerne – verschiedene Arbeitszeitmodelle in dem 24-Stunden-Betrieb sprechen vor allem Frauen mit Kindern an. Festangestellte arbeiten im Durchschnitt sechs Stunden am Tag – viel länger könne man sich auch nicht konzentrieren, sagt Bauer, der selbst als Student im Telefonbereich gearbeitet hat. Sieben junge Leute werden im August ihre zweijährige Ausbildung zur Servicefachkraft im Dialogmarketing (ausbaubar zu Kaufmann/-frau) beginnen. Neben dem Inbound-Bereich bietet Sympatel ebenfalls „Outbound“ an, das heißt aktive Verkaufsgespräche. Dies sei entstanden durch Anfragen von Kunden, so Bauer. Übernommen wird dies von den Partnern BKP Marketing in Zweibrücken, einem Braunschweiger Unternehmen sowie dem Pirmasenser Dienstleister Telepower, der zum Jahresanfang von der Husterhöhe in die Teichstraße gezogen ist. Dort arbeitet er nun eine Etage über Sympatel, denen das Gebäude inzwischen gehört. Etwa 1600 Quadratmeter hat der Hauseigentümer dort selbst belegt. Noch nicht alles. Platz für weitere Neueinstellungen gäbe es also. (tre)

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