Sport Stürmer ohne Tarnkappen
KAISERSLAUTERN. Freitagabend, Fritz-Walter-Stadion, Flutlicht und eine heiße Hausaufgabe. Das ist ausreichend Motivation, alles abzurufen, wenn es heute (18.30 Uhr) am 20. Zweitliga-Spieltag gegen Union Berlin geht, versichert Daniel Halfar, der Kapitän des 1. FC Kaiserslautern.
Tiefer, aufgeweichter Boden, ein Kampfspiel bei Flutlichtatmosphäre auf dem Betze – für FCK-Trainer Konrad Fünfstück das Signal, auf zwei Spitzen zu setzen. So lässt der Coach mutmaßlich den isländischen Neuzugang Jón Dadi Bödvarsson und Kacper Przybylko los. Bödvarsson zeigte gestern Abend beim Abschlusstraining unter Flutlicht mit einem Traumtor die Abschussqualität, die dem FCK in dieser Saison häufig fehlte. Da waren die Angreifer allzuoft mit Tarnkappen unterwegs. Eine Kappe trug gestern Abend auch Antonio Colak, beim Jahresausklang in Braunschweig als Joker erfolgreich. Gestern schlug der Mann mit der Mütze mehrfach gekonnt zu. Tore als Empfehlungsschreiben ... Auf ein konkretes Saisonziel mag sich Trainer Fünfstück vor dem Neu-Start gegen Eisern Union nicht festlegen. „Eine gute Rückrunde spielen heißt für mich, möglichst viele zufriedene Gesichter zu sehen“, orakelt der Coach. „Ich bin kein Prophet. Aber ich möchte, dass die Mannschaft an ihre Grenzen geht“, fordert Fünfstück, der gestern Abend eine sehr konzentrierte Mannschaft auf dem Rasen sah. Fehlen wird Chris Löwe. Der Linksverteidiger, in allen 19 Saisonspielen in der Startelf, fällt wegen eines Infekts aus. Marcel Gaus, gegen den FC Zürich ein weiteres Mal in der Löwe-Rolle erprobt, bekommt den Zuschlag für die offene Stelle. „Marcel hat das gut gemacht“, sagt Fünfstück und setzt auf Biss und Dynamik des schnellen Außenbahnspielers. Allerdings bietet sich auch der lange verletzte André Fomitschow mit guten Training- und Testleistungen als Löwe-Vertreter an. Der Respekt der Lauterer vor Union ist groß, zumal das Aufgebot von Trainer Sascha Lewandowski in der Winterpause noch erweitert wurde. „Ein schönes Brett“, nennt Fünfstück die Heimaufgabe. „Ein sehr guter Kader. Mit der Qualität ist Union in der Lage, ganz vorne mitzuspielen“, urteilt der Coach der Roten Teufel. Fünfstück, Verfechter des 4-4-2, liebäugelte in diesen Tagen aber auch mit einer Variante mit Markus Karl und dem formverbesserten Alexander Ring im Zentrum, und einem davor geschalteten Mateusz Klich, eingerahmt von den Flügelspielern Halfar und Ruben Jenssen. „Ein paar Törchen mehr könnten es bei mir schon sein“, sagt Halfar selbstkritisch. Bisher traf er nur einmal. So sieht der Betzenberg heute Abend das Pflichtspieldebüt des isländischen Nationalspielers Bödvarsson, den FCK-Scout Boris Notzon wiederholt beobachtet hatte, begeistert von den Eindrücken beim Sieg der Isländer in den Niederlanden. Sturmkollege Przybylko, bisher fünfmal erfolgreich, könnte gut und gern 14, 15 Tore auf dem Konto haben, zwölf müsste er haben. Er sehnt seinen ersten Treffer im heimischen Stadion herbei. Und Toni Colak hat in Braunschweig ja gezeigt, dass er auch ohne Mütze Tore schießen kann. So spielen sie 1. FC Kaiserslautern: Müller - Zimmer, Vucur, Heubach, Gaus - Halfar, Karl, Klich, Jenssen - Bödvarsson, Przybylko – Ersatz: Alomerovic, Schulze, Fomitschow, Mockenhaupt, Ring, Colak, Deville – Es fehlen: Jacob (Reha nach Kreuzbandriss), Löwe (Infekt), Osei Kwadwo (Reha wegen Hüftproblemen), Piossek (Trainingsrückstand), Ziegler (Reha nach Knieverletzung) Union Berlin: Haas (Busk) - Kessel, Leistner (Pogatetz), Parensen, Schönheim - Zejnullahu, Kroos - Skrzybski, Kreilach, Thiel - Wood – Es fehlen: Köhler (Adduktorenprobleme), Nikci (Aufbautraining), Quiring (Angina) Schiedsrichter: Petersen (Filderstadt) Hinrunde: 2:2.