Landau Stadt baut Infrastruktur aus

91-78746167.jpg

„Wegweisendes“ hat Bürgermeister Maximilian Ingenthron im Pressegespräch verkündet und dabei durchaus grinsen müssen: Zusammen mit Ralf Bernhard, Leiter der Abteilung Mobilität und Verkehrsinfrastruktur, hat er vorgestellt, was die Stadt Landau mit teils hoher Förderung durch das Land in diesem Jahr an Straßenbaumaßnahmen vorantreiben will. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels will die Stadt die Begehbarkeit der Fußgängerzone verbessern und auch in der Kugelgartenstraße einen Streifen großer Platten verlegen lassen. Die Badstraße als letztes Teilstück der alten Fußgängerzone soll so hergerichtet werden wie die Gerberstraße. Dafür gebe es 80 Prozent Zuschuss aus Städtebaufördermitteln, erläutert Ingenthron. An der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße, Reiterstraße, Königstraße wird ein Minikreisel gepflastert, der von Lastwagen bei Bedarf überfahren werden kann. Ziel sei es, die Verkehrssicherheit nicht zuletzt für Fußgänger zu erhöhen, für die Überwege angelegt werden. Die Königstraße selbst soll 2018/19 saniert werden, geplant werde aber schon in diesem Jahr – unter Beteiligung der Bürger, wie der Bürgermeister verspricht. Um noch mehr Menschen zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu animieren, wird der Pendlerparkplatz am Hauptbahnhof mit seinen derzeit 91 Stellplätzen um weitere 143 Plätze erweitert. Die Aufträge für diese Park-&-Ride-Anlage sind vergeben, der Rechnungshof, der eine solche große Lösung abgelehnt hatte, habe nun keine Vorbehalte mehr, sagt Bernhard. Das Vorhaben wird vom Land zu 85 Prozent bezuschusst, berichtet Ingenthron. Deutlich erweitert werden auch die Fahrradstellplätze (70 bis 80 neue), auch wenn die Ausgestaltung noch nicht klar ist. Derzeit gibt es nur noch drei bis vier Mietboxen für Fahrräder. Der Fahrradabstellraum im Bahnhof sei saniert und wieder nutzbar, so Bernhard. Auch der Parkplatz an Maximilian- und Ostbahnstraße (unser Bild) wird saniert. Dabei gehen vier Stellplätze verloren, weil Bäume gepflanzt werden sollen. Damit ist die Aufwertung des Bahnhofsbereiches weitgehend abgeschlossen. Wegen der „enormen Nachfrage“, so der Bürgermeister, nach Gewerbeflächen wird auch das Gewerbegebiet D10 als östliche Erweiterung des Gewerbeparks am neuen Messplatz mit Baustraßen erschlossen. Dort sollen rund 20 Gewerbegrundstücke entstehen. Weil zum Arbeiten auch das Wohnen gehört, dienen mehrere Straßenbauprojekte der Erschließung von Wohngebieten. Dies gilt für die vor der Gartenschau nur provisorisch hergerichtete Paul-von-Denis-Straße, wo jetzt der Leitungsbau beginnt, ebenso wie für einige Straßen im nächsten Ausbauabschnitt des Wohnparks am Ebenberg. Dies ist Voraussetzung für Vermarktung und Bebaubarkeit. In Queichheim entstehen zwei neue Baugebiete: Im Dorf mit etwa 16 Bauplätzen und Südlich Breiter Weg mit rund 40. Dort wird bereits ein Lärmschutzwall aufgeschüttet, spätestens nächstes Jahr sollen Häuslebauer loslegen können. Außerdem werden im älteren Baugebiet DH 5 in Dammheim bis Ende April oder Mai die Straßen des letzten Ausbauabschnitts fertiggestellt. Nach Ingenthrons Angaben steht für ein weiteres kleines Gebiet am Ortsrand, das aufgrund der Baulandstrategie möglich wird, der Grunderwerb kurz vor der Beurkundung. Abgerundet wird der Neubau von Straßen durch drei größere Sanierungen. So werden in der Mörlheimer Hauptstraße, der Godramsteiner Hauptstraße und der Arzheimer Straße die oberen vier Zentimeter der Deck- oder Verschleißschicht abgefräst und neu asphaltiert. Bernhard gibt die Kosten mit jeweils etwa 70.000 Euro an. Ebenfalls erneuert wird die St.-Georg-Straße in Arzheim. (boe)

x