Kaiserslautern Spoliensäule: Erben des Künstlers fordern Ersatzkunstwerk

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Die Spoliensäule wurde 1976 von Richard Menges und Heinz Loch auf dem Martinsplatz errichtet. Wie mehrfach berichtet, wurde die Säule im September 2013 abgerissen, Oberbürgermeister Klaus Weichel berief sich auf einen Beschluss des Stadtvorstandes und verwies auf Vandalismus und Witterungsschäden als Gründe für den Abriss. Einige der Spolien, die an der Säule angebracht waren, wurden anschließend am verglasten Aufgang zu den unterirdischen Gängen der Kaiserpfalz auf dem Rathausplatz ausgestellt. Die Nachfahren der Erbauer, allen voran Roland Loch, fordern seitdem ein Ersatzkunstwerk für die Spoliensäule und präsentierten im April 2014 den Stadtratsfraktionen von CDU, FDP, Grünen und Linken ihre Vorstellungen. Die Fraktionen sprachen sich dafür aus, dass der Stadtrat die Weichen für ein Nachfolgekunstwerk stellen solle. Roland Loch trifft sich seitdem regelmäßig mit Vertretern der Fraktionen und arbeitet daran, dass ein adäquates Ersatzkunstwerk geschaffen wird. Er spricht bezüglich des Abrisses der Spoliensäule von einer „politischen Untat, bei der geistiges Eigentum verletzt wurde“, und sammelt Ideen für ein Ersatzkunstwerk. Eingebunden in die Gespräche mit den Fraktionen sei der Fachbereich Bauen und Gestalten der Hochschule Kaiserslautern. Die Vorstellungen seien noch im Ideenstadium, Loch spricht von einer Denkfabrik, „deutlich vor dem Angehen eines Wettbewerbs“. Deshalb sei es auch noch zu früh, über das Einstellen von Mitteln im städtischen Haushalt zu reden. Dennoch gebe es eine Zielrichtung. So sollten neue Technologien wie Virtual Design zum Einsatz kommen, auch sei denkbar, dass das neue Kunstwerk sich auf mehrere Standorte verteilt – wobei eines zu bedenken sei: Wenn die Steine dorthin sollten, wo sie mal waren, seien nur drei vom früheren Palas, denn die meisten Spolien stammten von der Kapelle und dem Schloss. Was auch zu beachten ist: Loch ist auf Spurensuche gegangen und hat weitere Spolien der Barbarossaburg ausfindig gemacht. Auch diese könnten dort gezeigt werden, wo sie herstammen. Dann werde das neue Kunstwerk womöglich größer als die Spoliensäule vom Martinsplatz. Eine Idee sei, eine Wand des Palas zur Burgstraße hin in Umrissen in Leichtbeton zu fertigen, auf einer Seite wäre unten die Nachbildung eines Bogens mit Spolien möglich. So sehr die Pläne im Ideenstadium sind, so sehr betont Loch, dass an der Schaffung eines neuen Kunstwerks kein Weg vorbeiführe. Hierzu sei es auch notwendig, dass Studierende der Hochschule Zugang zu den Steinen der Spoliensäule bekommen, die im Theodor-Zink-Museum lagern. Er werde die Sache beharrlich zu Ende führen, betont Loch. |dür

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