Speyer Speyer: Beleuchtungssystem am Dom muss 300 Stunden überstehen

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Einige Anwohner hatten sich beim Dombauamt gemeldet und geschildert, wo ihrer Ansicht nach die neue Außenbeleuchtung blende.

Wenn man derzeit Dombaumeister Mario Colletto auf dem Fahrrad sieht, hat das einen Grund: Er schaut sich die Dombeleuchtung aus verschiedenen Blickwinkeln an. Das berichtet Friederike Walter, die Leiterin des Kulturmanagements beim Domkapitel. Zehn Anwohner hatten sich nach dem Aufruf Collettos in der RHEINPFALZ gemeldet und auch anhand von Bildern mitgeteilt, wo sie sich von der neuen Beleuchtung geblendet fühlen. „Dank der Schilderung und des eingesandten Bildmaterials konnten wir die betroffenen Regionen eingrenzen und Rückschlüsse ziehen, von welchen Strahlern die Störung jeweils ausgeht“, berichtet Walter. Colletto fahre bei Tag und bei Nacht die Standorte ab, um die Störquellen weiter einzugrenzen. Zwei Anwohner hätten berichtet, dass die Beeinträchtigung mittlerweile beseitigt worden sei. „Sobald die Witterung es zulässt, sollen die betreffenden Strahler entweder versetzt oder verschattet werden“, so Walter. Welche dieser beiden Maßnahmen nötig sei hänge davon ab, ob die Scheinwerfer durch einen der Türme hindurch scheinen (Verschattung) oder an ihm vorbei (Versetzung). „Letzteres ist deutlich schwieriger und wird daher auch mehr Zeit benötigen“, so Walter. Es sei denkbar, dass Colletto einzelne Anwohner noch einmal kontaktieren werden, um sich persönlich vor Ort ein Bild machen zu können. „Da die Rückmeldungen sich auf drei Regionen konzentrieren, wird dies jedoch nicht in allen Fällen nötig sein“, berichtet Walter. Wie berichtet, war unter anderem am Wochenende die Beleuchtung des Doms zeitweise komplett ausgefallen. „Das ist normal, dass sich Mängel zeigen. Ein solches System muss circa 300 Stunden gut überleben, bis alles reibungslos klappt“, berichtet Walter Bamberger. Er hat mit seinem Unternehmen Ingenieure Bamberger GmbH & Co. KG aus dem bayerischen Pfünz die Beleuchtung und das System konzipiert. Am Kölner Dom werde das gleiche Steuerungssystem eingesetzt wie in Speyer. Auch dort habe es – wie bei allen anderen Projekten – eine Zeit gedauert, bis sich alles eingespielt habe. Die Arbeiten sind von Köln auf Speyer nicht 1:1 übertragbar laut Bamberger. Das liege unter anderem an den baulichen Gegebenheiten, erläutert er. Zudem werde erstmals Windows 10 in Speyer eingesetzt. Bei den anderen Projekten Bambergers arbeite man mit älteren Versionen. „Die Software hängt nicht am Internet, damit sie nicht gehackt werden kann. Allerdings versucht Windows ständig das Programm abzudaten.“ Mittlerweile sei das Problem behoben. „Jetzt gibt es nur noch eines: Der Strahler, der am Stadthaus angebracht ist und die Fassade beleuchtet, strahlt durchgehend. Das liegt eventuell an der Funkverbindung oder am Router. Aber auch dort ist man derzeit dran“, berichtet der bayerische Ingenieur und ist zuversichtlich, dass alle Fehler nach und nach ausgebessert würden. „Wir üben und lernen immer wieder“, berichtet der Experte.

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