Rheinpfalz Sich dem Wandel anpassen

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Mehr als 400 Arbeitsplätze stellen die Betriebe in der Ortsgemeinde Steinwenden. Für eine Kommune mit rund 2500 Einwohnern ist das keine geringe Zahl. Weiterer Pluspunkt ist unter anderem das schnelle Internet.

„Die Nachfrage ist unheimlich groß“, erzählt Ortsbürgermeister Matthias Huber über Bauwillige, die sich bei ihm nach Grundstücken in Steinwenden erkundigen. Wöchentlich erreichen ihn Anfragen, fährt er fort, doch diese kann er zurzeit nicht positiv beantworten. Erst kürzlich wurde der letzte Bauplatz, den die Ortsgemeinde anbieten konnte, verkauft. In dem Dorf mit den drei Ortsteilen Steinwenden, Welters-bach und Obermohr ist man daher nun dabei, die Pläne zu dem Areal „An der Lehmkaut“ in die Tat umzusetzen. Dieses wurde im Flächennutzungsplan als Neubaugebiet vorgehalten. Es befindet sich in Nähe des Friedhofs des Ortsteils Steinwenden. 25 Bauplätze sollen dort entstehen. „Zurzeit sind wir in Gesprächen mit den Eigentümern der Grundstücke.“ Huber geht davon aus, dass das Vorhaben innerhalb der nächsten zwei Jahre umgesetzt wird. Er möchte die Grundstücke, wie bislang auch gehandhabt, an junge Leute mit der Verpflichtung zur Eigennutzung veräußern, um sie so an den Ort zu binden. Allerdings, räumt er ein, werden die Quadratmeterpreise voraussichtlich um rund 20 Euro ansteigen. Leerstände waren in Steinwenden bislang kein Problem. „Die Objekte konnten immer schnell vergeben werden“, sagt der Bürgermeister. Für Käufer interessant ist ein Förderprogramm der Kommune für ortsbildprägende Gebäude im Kern. Die wenigen Baulücken seien in Privatbesitz und stünden nicht zum Verkauf, weist Huber hin. Mit verschiedenen Projekten versucht man in Steinwenden, sich den wandelnden Strukturen und der demografischen Entwicklung anzupassen. Ab Mitte Juni geht etwa der Bürgerbus „Mobs“ an den Start. An drei Tagen pro Woche holt er in ihrer Mobilität eingeschränkte Bürger zu Hause ab, um sie innerhalb der Ortsgemeinde oder nach Ramstein zu fahren. Mehrere, größtenteils alteingesessene Unternehmen – einige davon mit rund 150 Mitarbeitern – sowie Handwerksbetriebe und Dienstleister sind in Steinwenden ansässig. Sie sorgen für Gewerbesteuer-Einnahmen in der Gemeindekasse und schaffen Arbeitsplätze. Für Berufspendler sind die nahen Anschlüsse an zwei Autobahnen von Bedeutung. Vorteilhaft für die Einheimischen ist auch, dass in allen drei Ortsteilen über Glasfaser mit Hochgeschwindigkeit im Internet gesurft werden kann. Anfang dieses Jahres ist die Dorfmoderation gestartet, die sich Fragen wie „Wie kann unsere Gemeinde zukünftig lebendig und attraktiv bleiben?“ widmet. Über das Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes soll der Steinwendener Bahnhof barrierefrei ausgebaut und modernisiert werden. Mittelfristig soll ein Projekt zum altersgerechten Wohnen umgesetzt werden. Und: „Wir sind eine lebendige Gemeinde mit viel ehrenamtlichem Engagement und aktiven Vereinen.“ Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. Zwei Fragen - Zwei Antworten Matthias Huber war von 1988 an im Gemeinderat aktiv, seit 2009 hat er das Amt des Ortsbürgermeisters inne. Wo ist Ihr Lieblingsplatz? Am Römerturm, weil er ein besonderes Wahrzeichen ist und weil hier Begegnung stattfindet. Im Bürgerhaus mit Ratssaal daneben werden viele Feste gefeiert und die Geschicke der Gemeinde gelenkt. Warum sollte man herziehen? Steinwenden hat Pep. Der Ort hat eine sehr interessante Dorfgemeinschaft mit vielen netten Menschen. Man hat alles, was man zum Leben braucht. Auch für die Zukunft sind wir gut aufgestellt. (lmo)

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