Kreis Germersheim Rülzheim: Andrang am Amphibienzaun

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Der Vogel- und Naturschutzverein (VNR) hat in diesem Frühjahr mit 901 Tieren fast so viele Amphibien gerettet wie im Anfangsjahr 2005. Damals waren es 912 Tiere gewesen. „Am Amphibienzaun war diesmal die Hölle los“, erzählt Wolfram Blug, der sich beim Verein um die Amphibien kümmert.

Der VNR hatte Anfang des Jahres zwischen Waldrand und dem Badesee einen Amphibienzaun errichtet und gehofft, wieder so viele Tiere wie möglich, die zum Laichen vom Wald in den Tümpel neben dem Badesee unterwegs sind, vor dem Überfahren zu retten. Dort soll schon seit Jahren ein Biotop entstehen, in dem die Tiere optimale Voraussetzungen für das Laichen finden würden. Wegen des dort aber immer noch lagernden Sands vom Ausbaggern des Sees verzögert sich die Anlage (wir berichteten). Dadurch hatte sich in den letzten Jahren die Zahl der geretteten Tiere dramatisch verringert, was der Verein immer wieder kritisiert hatte. Die Zahl der geretteten Tiere war von 912 (2005) über 588 (2006) auf 134 (2008 und 2009) und 86 (2013) sowie 81 (2014) zurückgegangen. Im Jahr 2015 konnten mit 454 und ein Jahr später mit 381 Tieren wieder ansteigende Zahlen verzeichnet werden. Das diesjährige Ergebnis sprengt aber alle Erwartungen. Gründe dafür sieht Blug im Wetter, das „durchschnittlich“ war, weshalb die Frösche, Kröten und Molche auch wieder wanderten. Im Einzelnen waren es 523 Erdkröten, 262 Grünfrösche, 43 Grasfrösche, 72 Springfrösche und 1 Bergmolch. Dennoch fand der Verein immer noch viele überfahrene Tiere auf der Straße. Daher befürwortet der VNR nach wie vor einen feststehenden Zaun und appelliert an die Gemeinde, diesen Vorschlag umzusetzen. Da die Tiere den ganzen Sommer über wieder zurück in den Wald wandern, bittet Blug die Autofahrer auch weiter um Vorsicht und langsames Fahren, besonders in der Dämmerung und bei Dunkelheit. |rud

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