Sport Rote Teufel im Teufelskreis

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Kaiserslautern. Der Verletzungsfluch wird zum großen Handicap des 1. FC Kaiserslautern im Abstiegskampf. Heute (20.15 Uhr) im Heimspiel gegen den Zweitliga-Elften VfL Bochum fehlen dem Drittletzten drei der fünf im Sommerschlussverkauf geholten Profis verletzt.

„Teilruptur des Syndesmosebandes – die Halbserie ist für Sebastian Kerk vorbei“, verkündet FCK-Trainer Tayfun Korkut die nächste Hiobsbotschaft. Gerade erst hatte die Leihgabe des SC Freiburg nach langer Pause den Anschluss geschafft. Am Freitag dann war der 22-Jährige im Rasen hängengeblieben und umgeknickt ... Im Kader ist heute erstmals der 18 Jahre alte Nicklas Shipnoski, der Robert Pich von der Bank verdrängt hat. „Nicklas ist ein Spieler mit hoher Geschwindigkeit. Er hat sich das durch gute Leistungen in der U19 und im Training verdient“, informiert Korkut. Gestern meldeten sich Robin Koch und Tim Heubach fit, die in der zuletzt praktizierten Fünferkette gute Arbeit leisteten. Heute will und muss Korkut improvisieren: Dreierkette, Viererkette, Fünferkette? Eine Spitze oder doch zwei? Marcel Gaus in der Abwehrkette oder doch am linken Flügel? Den „blauen Montag“ hätte Gaus sich und seiner Mannschaft vor Wochenfrist liebend gern erspart: Nach einem Griff an den Oberarm von Schiedsrichter Frank Willenborg beim Heimspiel gegen Arminia Bielefeld hatte der 27-Jährige in der 70. Minute Gelb-Rot gesehen. Und war folgerichtig vorigen Montag dazu verdammt, seine Sperre abzusitzen. „Im Nachhinein war es ein Fehler. Ich habe mir im Fernsehen die Bilder noch mal angeschaut – so schlimm war es nicht. Ich habe den Schiedsrichter ja nicht gestoßen. Mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl konnte man das auch anders entscheiden ... Es ist passiert. Mir wird es nicht mehr passieren“, sagt Gaus, der nach einem klaren Foul von Julian Börner an Zoltan Stieber – verständlicherweise, wenn auch zu heftig – Elfmeter forderte. Den gab Willenborg nicht. Der Fehlentscheidung des Referees folgten Gaus’ Fehlgriff und Gelb-Rot. „Du musst dich in so einer Situation halt fallen lassen! Dann hätte er Elfmeter gepfiffen, Rot gezeigt – und wir hätten Überzahl gehabt“, sinniert Gaus: „Ich habe mich bei der Mannschaft entschuldigt, weil ich sie geschwächt habe, als wir am Drücker waren.“ Die deprimierende Nullnummer von Braunschweig – 0:1 verloren, keine Torchance, nicht mal einen Eckball erarbeitet – will Trainer Korkut als einmaligen Fehltritt verarbeitet und abgehakt sehen. Mit Gaus sieht er „einen Führungsspieler mit einer sehr guten Mentalität“ in die Mannschaft zurückkehren. Offen ist die Position. Gaus, der am liebsten die Offensivrolle auf der linken Außenbahn bekleidet, sah sich zuletzt links in der Viererabwehrkette eingegliedert. „Mir ist es egal! Der Trainer weiß Bescheid, ich weiß, wie er es sieht. Jeder muss sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Ich habe nicht das Recht, eine Position für mich zu beanspruchen. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft funktionieren“, betont Gaus. Tayfun Korkut mag sich nicht zu möglichen Szenarien nach einer etwaigen weiteren Niederlage äußern. „Wir stehen auf dem 16. Platz. Dass das niemandem passt, ist klar. Wir sind uns der Situation bewusst, wir wissen, dass wir gefordert sind“, sagt der Coach und setzt auf die daheim erarbeitete Stabilität: „Wir haben in den letzten vier Heimspielen nur ein Gegentor bekommen.“ Es reichte, um gegen den VfB Stuttgart zu verlieren. Das kollektive Offensivversagen seiner Fehlerteufel beim Spiel in Braunschweig werde sich nicht wiederholen, verspricht der Trainer: „Wir werden mutig sein.“ Ob Osayamen Osawe nach verbüßter vereinsinterner Sperre spielt, mochte Korkut gestern noch nicht beantworten. „Bochum ist sehr spielstark. Es hilft uns aber nicht, uns zu verstecken. Wir müssen das Spiel zu Hause einfahren“, sagt Rückkehrer Gaus, der darauf hofft, dass eine mannschaftsinterne Aussprache fruchtet. Auch wenn Gaus betont: „Dass unser Selbstvertrauen nicht so groß wie der Mount Everest ist, ist auch klar.“ So spielen sie 1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Ewerton, Heubach (Koch), Gaus - Görtler, Moritz, Ziegler, Aliji - Stieber - Osawe – Ersatz: Weis, Vucur, Frey, Jacob, Glatzel, Shipnoski - Es fehlen: Halfar (muskuläre Oberschenkelblessur), Kerk (Teilruptur des Syndesmosebandes), Mujdza (Knieoperation), Przybylko (Aufbautraining), Ring (Rückenverletzung), Zoua (Knieverletzung) VfL Bochum: Riemann - Gyamerah, Hoogland, Bastians, Perthel - Canouse, Stiepermann - Weilandt, Wurtz, Eisfeld - Mlapa – Es fehlen: Bandowski (Aufbautraining), Celozzi (Muskelfaserriss), Fabian, Stöger (beide Kreuzbandriss), Losilla (Meniskusoperation), Quaschner (Darmoperation) Schiedsrichter: Brych (München). |zkk/osp

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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