1. FC Kaiserslautern Rote Teufel als Attraktion des Sonntags
KAISERSLAUTERN. Unerwartet großer Bahnhof auf dem Betzenberg für den Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern: Zum Auftakt der Vorbereitung auf die neue Saison kamen gestern bei Aprilwetter Ende Juni mehr als 1000 Zuschauer. Sie durften fünf externe Neuzugänge bei den Roten Teufeln begrüßen.
Torwart Zlatan Alomerovic, Mittelfeldspieler Daniel Halfar, Offensivmann Lukas Görtler und die beiden Innenverteidiger Stipe Vucur und Sascha Mockenhaupt waren in der zwei Stunden und zwei Minuten langen ersten Übungseinheit für ihr neues Team am Ball. Aus der U19 rückt U18-Nationalstürmer Erik Wekesser (17) dauerhaft in den Profikader auf. Gestern war aus dem Nachwuchsleistungszentrum auch Innenverteidiger Michael Schultz (22) bei der ersten Mannschaft am Ball. Aus der zweiten englischen Liga gastiert Stürmer Nick Proschwitz (28/FC Brentford) als Testkandidat in der Pfalz. Die Profis waren angenehm überrascht ob des großen Zuschauerzuspruchs beim Aufgalopp – dem Sonntag, aber auch der Lust auf Fußball geschuldet. „Das war wohltuend“, sagte FCK-Trainer Kosta Runjaic angesichts des Andrangs und der vielen Autogramm- und Fotowünsche. Wie die Fans hatte auch der Trainer lange an dem enttäuschenden Endspurt der Lauterer im Mai zu knabbern, in dem der zweite Platz verspielt und der Aufstieg verpasst worden ist. „Es war die härteste Nachsaison bisher für mich als Trainer“, sagte Runjaic, „wir alle haben viel Kraft gelassen, auch mental.“ Nun geht der Blick indes nach vorne auf die am 24. Juli beginnende neue Saison. Eine kleine kritische Rückblende baut Runjaic im Kurz-Trainingslager in Herxheim-Hayna ab Mittwoch dennoch in die Vorbereitung ein: „Ich fordere bewusst Rückmeldung von der Mannschaft. Wir wollen das noch mal besprechen und kritisch diskutieren, um dazuzulernen und das Vergangene damit dann auch abzuhaken.“ Vor allem im Sturm sucht FCK-Sportdirektor Markus Schupp noch Verstärkung, er hat dabei weiter mehrere Kandidaten im Auge, gehandelt wird auch Offensivmann Marcus Piossek (25) von Drittligist Preußen Münster. Auch für die offensiven Außenbahnen, aber auch für die Innenverteidigung und fürs zentrale Mittelfeld würde der FCK noch Spieler verpflichten, wenn es passt. „Wir sind gut vorbereitet, haben schon früh angefangen, viele Gespräche mit einigen Kandidaten zu führen“, sagt Schupp. Der FCK und er sind froh, dass es längst allerlei Flatrate-Angebote für Vieltelefonierer gibt. Froh sind Schupp und Runjaic auch über die Rückkehr Daniel Halfars, den der Trainer noch aus früheren gemeinsamen Zeiten am Fröhnerhof kennt. „Er wird uns im Mittelfeld mit seinem Erfahrungsschatz und seiner Spielweise helfen“, meint Runjaic. Halfar selbst will den Fans, die in den vergangenen Wochen eher Trübsal bliesen, Mut machen. Er habe sich gegen mehrere andere Angebote und für den FCK entschieden, betont der gebürtige Mannheimer, „weil ich fest davon überzeugt bin, dass hier beim FCK in den nächsten Jahren was wirklich Gutes entsteht“. Gefehlt haben gestern Jean Zimmer und Stefan Mugosa wegen einiger freier Extra-Tage. Zimmer steigt morgen ein, er hatte mit der U21 die EM-Vorbereitung bestritten; der aus Aue zurückgekehrte Mugosa stößt am Mittwoch zum FCK, er feierte zuletzt sein Länderspieldebüt beim montenegrinischen A-Team. Ruben Jenssen (Sommergrippe), Philipp Hofmann (U21-EM) und Marcel Gaus (noch im Aufbautraining) konnten gestern ebenfalls nicht dabei sein.