Ludwigshafen RNV erneuert Linienbus-Flotte

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18 neue Busse sollen bis 2021 durch Ludwigshafen fahren. Die alten werden nach und nach ausgetauscht. Die RNV beklagt eine fehlende Förderung durchs Land.

„Ein schöner Tag, wenn man neue Busse vorstellen kann“, sagt Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger (CDU), der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) ist, beim Pressetermin auf dem RNV-Betriebshof. Dass das Unternehmen nicht öfter neue Busse vorstellen kann, liegt unter anderem daran, dass es in Rheinland-Pfalz seit Inkrafttreten des Haushalts 2004 keine Busförderung mehr gibt. Zumindest ist der Appell von Christian Volz, kaufmännischer Direktor der RNV, diese wieder einzuführen. Von einem „Investitionsstau“ spricht er, einem „Hoffen auf Fördermittel“ und sagt dann noch: „Wir glauben, dass die Politik hier mehr machen muss.“ So finanziert die RNV, an der die Stadt beteiligt ist, die Fahrzeuge selbst. Rund 250.000 Euro kostet ein neuer Bus laut Volz, inklusive speziell eingebauter Teile. Pro Jahr investiere die RNV etwa zwei Millionen Euro in Fahrzeuge, die Subunternehmer eingeschlossen, seien es drei Millionen. Die Landesregierung habe im Koalitionsvertrag festgeschrieben, eine Busförderung zu prüfen, sagt Volz. Jetzt hofft er auf die Umsetzung. Bis 2021 sollen 18 neue Fahrzeuge durch Ludwigshafen rollen, einige sind derzeit schon in Betrieb (siehe „Zur Sache“). Der Anlass: Neben besserem Komfort geht es der RNV vor allem um die Euro-6-Abgasnorm, die den Nahverkehr umweltfreundlicher machen soll. Seit Juni dieses Jahres fährt auf den RNV-Linien ein neuer Subunternehmer: die Verkehrsgesellschaft Worms-Wonnegau (VGW). Deren zehn Fahrzeuge entsprechen bereits der Norm. Ältere Fahrzeuge werden laut RNV in Ludwigshafen vor allem als Stütze in Spitzenzeiten eingesetzt, etwa wenn Baustellen Ersatzverkehr notwendig machen. Ausrangierte Busse würden meist national private Abnehmer finden, heißt es noch von der RNV. Auch an den Bund richtete Volz den Wunsch nach stärkerer finanzieller Unterstützung – war doch der Anlass für den Termin der Deutschland-Tag des Nahverkehrs. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hatte zum vierten Mal dazu aufgerufen, weshalb gestern parallel bei 40 Verkehrsunternehmen in ganz Deutschland auf die Umweltvorteile der Busse aufmerksam gemacht wurde. In Ludwigshafen gab’s für die Presse noch eine zehn Kilometer lange Rundfahrt durch die Stadt. Pressekonferenz im fahrenden Zustand. Klaus Dillinger verrät, dass er selbst „fast jeden Tag“ Ludwigshafens Busse und Bahnen nutze, auch mit dem Nahverkehr zur Arbeit fahre. Christian Volz sagt, dass E-Busse „noch weit weg von der Wirtschaftlichkeit“ lägen. In Mannheim gibt es dazu ein vom Bund gefördertes Modellprojekt. Überhaupt unterstütze der Bund vor allem mit Anschubfinanzierungen für neue Technologien, während die RNV sich vom Land auch Unterstützung für schon vorhandene Technologie wünscht. Für Ludwigshafen sieht Volz derzeit keinen Umstieg auf Elektro-Busse.

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