Zweibrücken Raubüberfall auf Juwelier Rohrbacher

91-74773306.jpg

Zwei Schüsse hallten gestern Morgen durch die Zweibrücker Innenstadt – sie stammten von drei maskierten Männern, die kurz zuvor das Juweliergeschäft Rohrbacher in der Fußgängerzone überfallen hatten. Die Schüsse fielen in der Karlstraße, sie gingen in die Luft, verletzt wurde niemand. Die Täter, die bei Rohrbacher wertvolle Uhren erbeuteten, konnten ins nahe Frankreich entkommen. Nach ihnen wird gefahndet, so die Polizei.

Der Raubüberfall ging in nur wenigen Minuten über die Bühne. Laut Polizei stürmte das Trio gegen 10.30 Uhr in den Juwelierladen, bedrohte Angestellte und Kunden, zerschlug einige Glasvitrinen und stahl schließlich mehrere Dutzend teure Uhren aus einem Nebenraum. Schmuck nahmen die Täter nicht mit. Die Schadenshöhe stand gestern noch nicht fest. Kurz darauf rannten die drei durch die Löwengasse zu ihrem Fluchtfahrzeug, das sie in der Karlstraße geparkt hatten. Bevor sie ins Auto stiegen, drohte einer der Täter mit einer Schusswaffe Passanten, die die Täter verfolgt hatten (siehe „Er richtete die Waffe auf mich“). Der Maskierte schoss zweimal in die Luft, dann flüchteten die Männer zunächst durchs Stadtgebiet und dann bei Hornbach über die Grenze nach Frankreich, wo nun auch nach ihnen gefahndet wird. Der Raubüberfall sorgte in der belebten Fußgängerzone für erhebliches Aufsehen und auch Angst. Einige Passanten flüchteten sich in umliegende Geschäfte. „Bei uns kamen zwei Männer reingerannt, einer rief ,Da ist ein Überfall!’. Da haben wir sofort die Tür abgeschlossen und die Polizei angerufen, die dann auch sehr schnell kam“, sagte Bettina Knauber von der gegenüberliegenden Bäckerei. Kurz darauf habe man die Schüsse gehört. Die Tür habe sie erst wieder geöffnet, als der Spuk vorbei war, so Knauber. Auch Birgit Neuhardt von Mode Franck hörte die Schüsse und holte sofort an die zehn Passanten in ihren Laden rein, wie sie erzählte. „Wir wussten ja zunächst nicht, was da draußen los ist.“ Sie sei schockiert, so Neuhardt, dass so etwas im kleinen Zweibrücken passiere. Andererseits dürfe man sich von solchen Vorfällen nicht ins Bockshorn jagen lassen. „Es ist ähnlich wie bei Terroranschlägen: Man muss wachsam sein, aber die Stirn bieten“, so Neuhardt. Ihr sei aufgefallen, dass Diebe ihre Fluchtfahrzeuge oft in der Karlstraße parken. „Anscheinend kommt man von dort dann schnell weg.“ Eine Angestellte äußerte die Vermutung, dass der Juwelierladen zuvor bereits ausgespäht worden war. Dafür, dass die Täter schon einmal hier waren, spricht auch die Tatzeit: Der Überfall wurde begangen, bevor der von Rohrbacher in der Vorweihnachtszeit eingestellte Sicherheitsmann seinen Dienst antritt. Das Juweliergeschäft Rohrbacher war schon einmal Ziel eines bewaffneten Raubüberfalls: Im November 2000 drangen zwei maskierte Männer in den Verkaufsraum ein, bedrohten Angestellte und Kunden mit einer Pistole, schlugen Vitrinen ein und ließen Uhren mitgehen. Auch dieser Überfall ging in nur wenigen Minuten über die Bühne und ereignete sich am helllichten Tag. Auch hier konnten die Täter entkommen. Zeugen gesucht Polizei und Staatsanwaltschaft bitten um Hilfe bei der Suche nach den Tätern des gestrigen Raubüberfalls. Wer etwas bemerkt hat, was die Ermittlungen weiterbringen könnte, wird gebeten, sich unter Telefon 06332/9760 oder 06331/5200 zu melden.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x