Pirmasens Paten und Spender verzweifelt gesucht

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Das Pirmasenser Tierheim feiert heute eine „Tierweihnacht“ auf seinem Gelände am Sommerwald. Die Tierschützer brauchen dringend Geld, da die Kosten für den Unterhalt des Tierheims davonlaufen. 490 000 Euro waren in diesem Jahr nötig, um die untergebrachten Tiere zu verpflegen.

Vor allem die Tierarztkosten bereiten Birgit Grohmann und Evi Hopmeier vom Vorstand des Tierschutzvereins Kopfzerbrechen. „Wir haben in diesem Jahr eine Unmenge an Katzen bekommen, die richtig krank waren“, klagt Grohmann. Die schon seit Jahren andauernde Katzenschwemme in der Region wegen zu vieler unsterilisierter Katzen sorge inzwischen für bedenkliche Zustände. „Es gibt einfach zu viele Streunerkatzen“, so Hopmeiers Beobachtung. Und dazu noch zu viele unbelehrbare „Katzenfreunde“, die ihre Tiere nicht kastrieren ließen. „Wir hatten dieses Jahr eine Frau, die dreimal den Nachwuchs ihrer Katze brachte. Jedes mal vier Katzenbabys“, berichtet Hopmeier aus dem Tierheimalltag. Viele der abgelieferten Tiere könnten trotz Tierarztbehandlung und teurer Medikamente nicht durchgebracht werden. Ohne die Daniel-Theysohn-Stiftung, die für die Hälfte der Tierarztkosten aufkomme, sei das unmöglich zu finanzieren, meint Grohmann. Ein weiteres Problem mit den vielen kranken Katzen sei der Platz. Einige Katzen hätten die Krankheit Parvovirose, die hoch ansteckend sei. Solche Tiere dürften für etwa ein halbes Jahr nicht raus, um andere Tiere nicht anzustecken, aber auch nicht in das Katzenhaus. „Wir können die armen Tiere doch nicht ein halbes Jahr in der Quarantänebox lassen“, appelliert Grohmann an Tierfreunde mit Platz, die eine solche Katze zur Pflege aufnehmen könnten – als Stubentiger, bis die Krankheit ausgeheilt ist. Für die Tierarztkosten und das Spezialfutter käme der Tierschutzverein weiter auf, versichern Grohmann und Hopmeier. Wegen der hohen Tierarztkosten für die vielen kranken Katzen habe der Verein die Vermittlungsgebühr für eine Katze von 100 auf 130 Euro anheben müssen. „Das deckt noch nicht mal unsere Kosten“, wirbt Grohmann um Verständnis. Für Hunde bleibt es bei den 200 Euro Vermittlungsgebühr. Die Zahl der vermittelten Tiere bewege sich im laufenden Jahr in einem guten Rahmen. 103 Hunde, 126 Katzen und 150 Kleintiere vom Hasen bis zum Chinchilla habe man in gute Hände abgeben können. Derzeit sei das Tierheim am Sommerwald wieder voll belegt. 40 Hunde und 60 Katzen sowie 15 Vögel, 55 Nager und die zwei Schweine, Paula und Gustel, drängen sich in den Käfigen. Da der Gnadenhof mit seinen 15 Häusern erneuert werden muss, seien die Hundeboxen alle ausgebucht. Die vor sechs Jahren installierten Holzhütten hätten sich nicht bewährt. Das Holz sei durchgefault. Der Tierschutzverein lasse jetzt Steinhäuser mit Fertigbauteilen errichten, die zudem den Tieren einen besseren Kälteschutz böten. Etwa 90.000 Euro sind dafür voraussichtlich nötig, die von der Rheinberger- und Theysohn-Stiftung getragen werden. Die Mitgliederentwicklung des Vereins sei mit aktuell 915 Mitgliedern erfreulich. 80 neue Mitglieder konnte Grohmann 2014 begrüßen. Neben mehr Mitgliedern, die 13 Euro pro Jahr zahlen, wünscht sich die Tierschützerin mehr Patenschaften. Für 50 Cent am Tag, also 183 Euro im Jahr, könnten Tierfreunde zumindest einen Teil des Futters für einen Hund oder Schwein Paula übernehmen. (kka)

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