Landau Ruhestörung und Vandalismus im Südpark

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In den vergangenen Wochen ging’s im Südpark Landau hoch her. Nachts wird das Areal zu einem Ort, an dem Jugendliche sich betrinken oder Drogen einwerfen. Die Anwohner fühlen sich nicht mehr sicher.

Die schönen Grünflächen des Südparks in Landau laden mit Liegestühlen zum Verweilen ein, aber fast jede Nacht werden sie anders genutzt als Stadt und Bürger sich das vorgestellt haben (Die RHEINPFALZ berichtete zuletzt am 27. August unter der Überschrift „Nächtliche Schlägerei am Südpark“). Die Zustände im Wohnpark „Am Ebenberg“ sind seit einigen Wochen für Anwohner nicht mehr zu ertragen. „Vor mehreren Wochen habe ich um 3.20 Uhr die Polizei gerufen, weil ich endlich schlafen wollte“, sagt ein Anwohner. Seitdem greife er regelmäßig zum Telefon. Nicht nur Ruhestörung von berauschten Jugendlichen ist ein Problem. Tagelang liegen Plakate, die an einer Tankstelle gestohlen wurden, im Park herum. Auf den Resten ist gut sichtbar, dass Hakenkreuze und Penisse ausgeschnitten wurden. Ein zerstörtes Fahrrad liegt im Teich. Wenige Tage später werden kaputte Liegestühle gefunden. Nicht nur auf dem Spielplatz liegen Glasscherben von zerbrochenen Bierflaschen. Einige Jugendliche nutzen das Gelände, um entfesselt „feiern“ zu können – ohne Rücksicht zu nehmen auf Anwohner, spielende Kinder oder fremdes Eigentum. Die Spuren des Vandalismus sind oft tagelang zu sehen, die Anwohner beschweren sich, dass sie von der Stadt nicht umgehend entfernt werden. Insgesamt 30 Anwohner sind kürzlich zu einem Ortstermin mit der Polizei in der Otto-Kießling-Straße zusammengekommen. Dienstgruppenleiter Ulrich Getto und Polizeihauptkommissar Wolfgang Karg vertraten die Polizeiinspektion Landau. Angekündigt waren eigentlich auch Bürgermeister und Ordnungsdezernent Maximilian Ingenthron (SPD) und Thomas Scholly, Leiter der Ordnungsabteilung. Beide ließen sich wegen des Großbrandes beim Holzhandel Wickert entschuldigen. An diesem Ortstermin versicherte Getto, dass der Polizei die Probleme bekannt sind. „Wenn ich bei der Polizei anrufe, will ich auch geholfen bekommen, keine Frage“, betonte er. Aber auch: „Ruhestörung steht auf unserer Prioritätenliste nicht an oberster Stelle“. Dies räumte Getto mit Blick auf die Personalsituation ein. Die Verhältnisse im Südpark seien auch kein Einzelfall: Er verwies auf die steigende Anzahl von Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten in anderen Landauer Parks, wie zum Beispiel dem Ostpark. Das Thema Vandalismus sei ein anderes, das seien „ganz klar Straftaten, da sind wir zuständig“. Bei Ruhestörungen sei dagegen in erster Linie die Ordnungsabteilung der Stadt gefordert. Getto sagte beim Ortstermin zu, den Südpark bei den Streifenplanungen stärker zu berücksichtigen. Zusätzlich empfahl er den Bürgern, das Gespräch mit Ordnungsamt und Bürgermeister zu suchen. Dies ist geschehen. Die Anwohner haben die „Initiativgruppe Südpark“ gegründet, die drei Organisatoren, Wolfgang Holzner, Arno Weber und Diethard Wehn haben sich mit Ingenthron und Scholly getroffen. Besprochen wurde unter anderem ein Vorschlag der Gruppe, Schilder aufzustellen, die die Nutzung des Parks nach einer noch zu definierenden Uhrzeit untersagen. Die Idee war, damit der Polizei eine leichtere Handhabe für Platzverweise zu geben. Doch Ingenthron lehnte dies ab: Dies beschränke die Freiheit der ordentlichen Landauer Bürger, argumentierte der Bürgermeister. Glücklich ist die Initiativgruppe mit dieser Antwort nicht. |fare

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