Rheinpfalz Offener Brief von Fritz Grünewalt

Liebe FCK- Fans, liebe FCK-Mitglieder, wie vor allen jüngeren Jahreshauptversammlungen wird in der Öffentlichkeit wieder kräftig über Handlungsoptionen für die Zukunft & die finanzielle Lage beim 1. FC Kaiserslautern spekuliert. Immer wieder haben wir Sachen gehört und gelesen, die die Substanz des FCK in Frage gestellt haben. Der von mir zu verantwortende, aber nicht von mir erstellte Jahresabschluss 30.06.2016 nebst Prüf- & Lagebericht hätte ich dazu gerne eingesehen. Im Oktober bat ich meinen Nachfolger, mir die Unterlagen zu zuschicken, was leider bis heute nicht passiert ist. Leider ist eine sachliche Auseinandersetzung ohne vollständige Unterlagen schwer möglich. Als Vorstand der knapp 6 Jahre die Entwicklung des FCK begleitet hat, liegt mir die Darstellung der Zusammenhänge und das in unserer Arbeit liegende unternehmerische Gedankengut aufzuzeigen am Herzen. Auf Basis der veröffentlichten und mir von anderen Mitgliedern vorgelegten Zahlen plus meinen eigenen Unterlagen sehe ich folgendes Bild: Verein mit Handlungsoptionen in zweistelliger Millionenhöhe übergeben In der Übergabe an meinen Nachfolger habe ich aufgezeigt, welche Zyklen es im Profifußball gibt und in welchen Zeiträumen die Wertschöpfungsstrategie aufgehen muss. Uns ist es gelungen, unseren Nachfolgern sehr viele Handlungsspielräume mitzugeben, damit ist unser unterjähriger Einsatz der Anleihegelder in junge Spieler & Scouting (Müller, Bödvarsson, Zimmer, Osawe etc.) in unserer Wertschöpfungsstrategie voll aufgegangen. Die Transfererlöse Müller & Bödvarsson werden in dem von uns zu verantwortenden Jahresabschluss außen vorgelassen. Tatsächlich wurden nach unserer Übergabe mit Zimmer, Müller, Bödvarsson weit über 6 Millionen in die Kassen des FCK gespült und sind voll unseren Nachfolgern zu Gute gekommen. Der im Oktober - nach den realisierten Transfers Müller & Bödvarsson - erstellte Jahresabschluss „30.06.2016“ berücksichtigt und erwähnt die positiven Auswirkungen nicht und gibt damit kein Bild der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage der Übergabe wieder. Dass wir gerade mit Weitblick den Weg für die Zukunft geebnet haben und an unsere Nachfolger gedacht haben zeigt sich im Vermarktervertrag. Mit der Option, zum 31.12.2016 neue Vermarktungskonzepte gemeinsam mit dem Vermarkter oder ohne Vermarkter die Eigenvermarktung im Namen des FCK selbst machen zu können, birgt über Jahre Chancen in Millionenhöhe. Dafür ist der neue Vorstand auch aufgestellt worden und ein Marketingprofi geholt worden. Zahlen und Zielerreichungen von 2008-2016

  • Im Zeitraum 30.06.2008 bis 30.06.2016 hat der FCK die Umsätze von 22 Millionen auf durchschnittlich 40 Millionen um fast 100% gesteigert
  • Von 2008 bis heute hat der Verein seine Vermögenssituation stark verbessert. Im Schnitt wurde jedes Jahr um über 400.000,- € Vermögen geschaffen. (ergibt sich nach Offenlegung der tatsächlichen Vermögenslage)
  • Erstmalige Erarbeitung eines tragfähigen Pachtmodells
  • Erfolgreiche Platzierung der Betze Anleihe, direkter Invest wurde durch EU Beihilfeprüfung verwehrt, Rückkauf Grundstück Fröhnerhof, Umbau und 3 Sterne für NLZ, Gelder unterjährig arbeiten lassen: mit konsequenter Wertschöpfungsstrategie ist es gelungen die Gelder werterhaltend bzw. wertschöpfend arbeiten zu lassen, alle Zinszahlungen pünktlich und ausnahmslos bedient 
  • Abbau aufgelaufener Steuerschulden aus Zeiten vor unserer Amtszeit und nicht durchgeführten Betriebsprüfungen in Höhe von mehreren Millionen €, sowie Durchführung weiterer Betriebsprüfungen bis 2015 zur zukünftigen Minimierung von Steuerrisiken 
  • Ausbau der Logen, Ausbau Ebene 1900, Ausbau und Verbesserung der Vermarktungsmöglichkeiten            
  • Vermarktergarantien zur Erlangung wirtschaftlicher Sicherheit und Unabhängigkeit, gekoppelt an sportliche Ergebnisse Die Wertschöpfungsstrategie junge Spieler zu entwickeln oder in junge Spieler zu investieren um sie zu entwickeln hat deutlich mehr Transfererträge als Transferausgaben gebracht.
Was viele auch umtreibt ist die Frage nach dem Verbleib der restlichen Betze-Anleihegelder und auf was der FCK zum 30.06.2016 tatsächlich aufbauen kann.
  • Wenn die Vorstände am 30.06. – um es mit Herrn Klatts Worten zu sagen -  „in den Keller gegangen wären“, hätten sie nachhaltige „Silberwerte“ und Cash im Wert von über 6,8 Millionen vorgefunden
  • Auch nach Herausrechnen der Dauerkartengelder waren die Restgelder der Betze-Anleihe im Sommer voll da: Man hätte im Sommer ca. 1,9 Millionen ins NLZ investieren und ebenfalls ohne Problem 500.000,-€ für die Rückzahlung der Betze-Anleihe weg legen können ohne Einschnitte für die neue Saison vornehmen zu müssen, wenn die (Vermarktungs-)Ziele der vom AR festgelegten Planung eingehalten werden
  • Durch das Invest ins NLZ und bei einer Fortführung der erfolgreichen Wertschöpfungsstrategie ist eine Umfinanzierung im Jahr 2019 (Rückzahlungszeitpunkt Betze-Anleihe) problemlos möglich gewesen, da neben der Sicherung weiterer zukünftiger Erlöse aus dem Nachwuchs, die erste  Rücklagetranche i.H. von 500T€ plus Anlagevermögen aus Gebäuden und Grundstück den Wert von 6 Mio. € nachhaltig darstellen

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses „30.06.2016“  im Oktober diesen Jahres waren Spielerwerte (Müller & Bödvarsson) zum  Bilanzstichtag 30.06.16 noch mit 0 Euro bilanziert und damit realisierte Transfergewinne von > 4,5 Mio. € beim ausgewiesenen Cash Bestand von 2,3 Mio. € nicht erfasst. Stille Reserven werden in einer Bilanz nicht offengelegt, aber im Lagebericht positiv dargestellt, was wohl leider nicht gemacht wurde.   Es ergibt sich nach Berücksichtigung der realisierten stillen Reserven folgendes tatsächliche Bild, welches beim Erstellen des Jahresabschlusses im Oktober so fest stand:

  •  Nach Berücksichtigung der stillen Lasten und stillen Reserven ist der FCK mit einem tatsächlichen, wirtschaftlichen positiven Eigenkapital zum 30.06.2016 von +1 Million Euro ausgestattet.
Gutachten sinnvoll - Kosten und Nutzen abwägen  

Durch den Jahresabschluss 30.06. und die tatsächlich realisierten Transfers Müller & Bödvarsson ist die Finanzlage der Übergabe für alle nachvollziehbar: wirtschaftlich ist der Verein mit 6,8 Mio. € Liquidität / stillen Reserven übergeben. Zieht man die Dauerkarten von 3 Mio. € ab, bleiben 3,8 Mio.. Damit sind alle Optionen möglich, neue Spieler zu kaufen, den Rest der Betze –Anleihe Gelder in das NLZ zu investieren und 500T€ Spar-Rücklage zu bilden. Mit der Option des Vermarktervertrags sind für die Zukunft weitere Spielräume in Millionenhöhe vorhanden. Auf Grundlage dieses Gesamtbildes kann man alle Behauptungen gerne abarbeiten und überprüfen. Grundlage muss nur die Feststellung der tatsächlichen Finanzlage (Ertrags- & Vermögenslage und die verfügbare Liquidität nach Monetisierung der stillen Reserven) des FCK sein. Ich schlage vor, dass meine Entlastung bis zum Ergebnis des Gutachtens zurückgestellt wird und meine 25-jährige Mitgliedschaft bis dahin ruhen zu lassen. Werden eine meiner oben gemachten Aussagen nicht gutachterlich bestätigt, bin ich zudem bereit das Gutachten privat zu bezahlen. Wichtig ist hier nur, dass das Gutachten neutral und unabhängig sein muss und von ausgewiesenen Experten erstellt wird. Nachdem unsere Nachfolger den Weg der Ausgliederung und damit Suche nach fremden Kapitalgebern einschlagen möchten, kann ein Gutachten, welches die tatsächliche Substanz des FCK feststellt nur von Vorteil sein. Wenn man dann noch die übergebenen Handlungsspielräume nutzt und mit neuen Vermarktungskonzepten mit oder ohne Vermarkter wieder die 40 Mio. € Umsatzmarke schafft, dann kann man aus einer starken Position heraus in Verhandlungen treten.     Unternehmerisches Gedankengut & Unabhängigkeit   Mir ging es in unserer Amtszeit immer darum, dass der FCK Schritt für Schritt seine Abhängigkeiten verliert. Mit neuen Wertschöpfungsstrategien und greifenden Konzepten konnten wir den Umsatz signifikant erhöhen. Diese mühsam erarbeitete Unabhängigkeit muss aus meiner Perspektive für den FCK bewahrt werden. Mit viel Einsatz und klugen Strategien kann zukünftig auch weiter ein Umsatz zwischen 40-45 Millionen erreicht werden: das muss das Ziel sein. Wir können mit guten Strategien und Zusammenhalt auch ohne Investoren Braunschweig, Düsseldorf, Bochum, Union Berlin & Co. aus eigener Kraft sportlich und wirtschaftlich hinter uns lassen. Dies haben wir in den letzten Jahren bewiesen. Die Aussage unserer Nachfolger, „der FCK ist in der 2. Liga nicht überlebensfähig“ teile ich damit nicht, sie wirkt wie ein Alibi auf mich, denn über Erfolge im DFB Pokal, bei der Vermarktung und mit dem Pachtmodell haben wir uns immer wieder selbst Spielräume erarbeitet, 40 Mio. € Umsatz geschafft und das Vermögen gesteigert. Das Sportliche ist der Treiber, die Weichen werden in der Vermarktung gestellt.   Im nächsten Schritt dann zur Sicherung der 1. Ligazugehörigkeit bzw. Wettbewerbsfähigkeit in der 1. Liga  einen strategischen Partner zu gewinnen, ist sicherlich der richtige Weg.   Lasst uns den neuen Vorstand auf diesem Weg unterstützen, dass Sie sich auf Ihre eigentliche Arbeit für die Zukunft konzentrieren können und Ihnen die nötige Zeit geben, damit der von uns in unserer Amtszeit eingeschlagene Weg, bei dem wir die Vermögenssituation, die Ertragslage und die verfügbare Liquidität gesteigert haben, weiter fortgesetzt werden kann – gerne festgehalten in einem neutralen Gutachten!     Euer FCK-Mitglied     Gez. Fritz Grünewalt  

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