Ludwigshafen Offene Diskussion zum Wandel der Innenstadt

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Die Ludwigshafener Innenstadt verändert sich: Einige Dienstleister ziehen in leer stehende Läden in der City. Die Technischen Werke (TWL) bauen den ehemaligen Kaufhof zum Kundenzentrum um. Auf dem Berliner Platz wird das Hochhaus „Metropol“ errichtet. Viel Gesprächsstoff für die RHEINPFALZ-Sommerredaktion am Montag.

In Ludwigshafen scheint nichts so beständig zu sein wie der Wandel. Erst vor einigen Jahrzehnten wurde die Innenstadt neu gestaltet: Der Hauptbahnhof wurde an den Rand der City verlegt, auf dem freigewordenen Platz entstand das Rathaus-Center. Zwei Fußgängerzonen verbanden diesen Nordpol mit dem Südpol am Berliner Platz, auf dem die „Tortenschachtel“ stand. Kurz nach der Jahrtausendwende kam der S-Bahnhof Mitte. Auf Wunsch der Einzelhändler wurde die Ludwigstraße wieder für den Verkehr geöffnet. Doch von der besseren Erreichbarkeit profitieren mittlerweile nur noch wenige inhabergeführte Fachgeschäfte. Mit dem Bau der Rhein-Galerie gab die Stadt die knochenförmige Achse zwischen Nord- und Südpol der Innenstadt als erste Adresse für den Handel im Zentrum auf. Stattdessen sah das Stadtentwicklungskonzept eine L-förmige „Kompaktierung“ der City vor, mit den Schwerpunkten Rathaus-Center, obere Bismarckstraße, Bahnhofstraße und Rhein-Galerie. Doch auch dieses Konzept ist im Wandel. Denn mit dem Abriss der Hochstraße wird der nördliche Teil des Rathaus-Centers weichen, neue Gewerbe- und Wohnflächen sollen zudem auf dem Areal der jetzigen Betontrasse entstehen. „City West“ heißt das Zukunftsprojekt, das wohl erst in zehn Jahren in die heiße Phase kommt. Schon jetzt passiert im Süden der City etwas: Mit der Timon Bauregie (Ettlingen) hat sich ein Investor gefunden, der die leer stehende „Tortenschachtel“ kaufte, abriss und auf dem Areal im kommenden Jahr ein Hochhaus mit Geschäften, Büros und Wohnungen bauen will. Plötzlich ist der Südpol wieder im Gespräch. Doch angesichts großer Leerstände in der Walzmühle, die im Herbst ihre zwei Ankermieter Baby-Walz und Real verlieren wird, herrscht bei vielen Bürgern Skepsis, ob das „Metropol“ nicht ein weiterer Flop wird. Wie man erfolgreich ein Einzelhandelsprojekt umsetzt und dabei auch historische Gebäude bewahren kann, zeigt sich in der südlichen Innenstadt. Dort hat die Oggersheimer Unternehmerin Birgit Stärk aus dem früheren Straßenbahndepot den Wohn- und Geschäftskomplex „Depot Lu“ geschaffen. Mit dem neuen Kundenzentrum der Technischen Werke im einstigen Kaufhofgebäude wird neues Leben in eine Schlüsselimmobilie der Bismarckstraße einziehen. Gleiches gilt für das ehemalige „Fashion“-Modehaus in der Ludwigstraße, wo die Betriebskrankenkasse (BKK) Pfalz ebenfalls ein neues Kundenzentrum baut. Und auch kleinere Leerstände wie der ehemalige Alnatura-Supermarkt füllen sich – dort hat sich ein Optiker- und Augenarztzentrum angesiedelt. Angesichts des wachsenden Internethandels ist der Einzelhandel in vielen deutschen Innenstädten auf dem Rückzug. Dienstleister, Rechtsanwälte oder Ärzte ziehen in die leer stehenden Läden. Ein Trend, der auch in Ludwigshafen zu beobachten ist. Die Innenstadt verändert ihr Gesicht an vielen Stellen und wird sich in den kommenden Jahren stark wandeln. Und das sorgt für viel Gesprächsstoff. Über die Planungen, Erfolgsaussichten und Investitionen wollen wir bei der RHEINPFALZ-Sommerredaktion am Montag mit den Verantwortlichen reden. Zugesagt haben: Oberbürgermeisterin Eva Lohse, Baudezernent Klaus Dillinger, Süd-Ortsvorsteher Christoph Heller (alle CDU), Projektentwickler Ernst Hennrich („Metropol“), Rhein-Galerie-Manager Christoph Keimes, Birgit Stärk („Depot Lu“) und Michael Cordier (Stadtmarketing). Termin Sommerredaktion am Montag, 5. September, von 11 bis 14 Uhr auf dem Lutherplatz. Gäste sind willkommen.

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