Ludwigshafen Notfallversorgung wird umgestaltet

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Um rund eine Million Euro gegenüber dem Vorjahr hat die gemeinnützige St. Domenikus Krankenhaus und Jugendhilfe GmbH ihren Umsatz auf jetzt 86 Millionen Euro gesteigert. Dabei erreichten allein das St. Marien- und St. Annastiftkrankenhaus als größte Einrichtungen des katholischen Trägers einen Umsatz von 76 Millionen Euro.

Es hat sich einiges getan in den vergangenen Jahren. Rund 59.000 Patienten honorierten die Anstrengungen und schenkten den Einrichtungen mit rund 1400 Mitarbeitern das Vertrauen. So habe die Kinder- und Jugendpsychiatrie am St. Annastift eine „rasante Entwicklung“ genommen, sagte Geschäftsführer Marcus Wiechmann bei der gestrigen Jahrespressekonferenz. „Mittelfristig streben wir eine Verdoppelung der Bettenkapazität auf 40 an.“ Und auch in der Geriatrie seien die beiden Ludwigshafener Krankenhäuser beispielgebend für ganz Rheinland-Pfalz. St. Domenikus werde diesen Weg konsequent weiter beschreiten, sagte Wiechmann. Ein sichtbares Beispiel saß dabei mit am Tisch: Seit Oktober ist der 36-jährige Thomas Borgmann Chefarzt der Zentralen Notaufnahme. „So etwas haben normalerweise nur Unikliniken und Maximalversorger.“ Zu einer kompletten Neuorganisation in diesem Bereich gehöre jedoch auch eine feste Bezugsperson als „Kümmerer“. Bei spezialisierten Notaufnahmen gehen oft wichtige Erkenntnisse verloren. „Wenn sich jemand mit Schmerzen im Oberbauch an die innere Medizin wendet, kann leicht übersehen werden, dass dies ein Symptom für einen Herzinfarkt ist. Wir müssen schnell handeln und dabei alles im Blick haben.“ Qualität, Menschlichkeit und Effizienz seien die Vorgaben, nach denen in den kommenden beiden Jahren auch der Bereich der Notfallversorgung umgestaltet wird. Umbauarbeiten sollen für einen noch besseren Patientenfluss sorgen. „Eine sechsstellige Summe“ werde das Krankenhaus dafür investieren. „Das ist weniger eine Frage des Geldes, aber die Baumaßnahmen müssen in den gesamten Ablauf passen“, erklärte Wiechmann. Allerdings werde es auch nach dem Umbau weiter zu Wartezeiten kommen, denn behandelt wird nach der Schwere der diagnostizierten Erkrankung. Ein Bauprojekt stehe schon fest: „Wir warten täglich auf die Baugenehmigung für den Anbau an das stationäre Hospiz Elias“, erklärte der Leiter des Verwaltungsmanagements, Jürgen Will. Dann sollen für rund 500.000 Euro mit einer Nutzfläche von 200 Quadratmetern nicht nur der ambulante Hospiz- und Palliativdienst unter ein Dach geholt werden, sondern auch ein Seminarraum und Büros geschaffen werden. Eine Mitarbeiterbefragung und das Jubiläum „100 Jahre Ordensschwestern am St. Annastift“ stehen ebenfalls noch an. Doch zunächst freut sich die Belegschaft von St. Marien auf Sonntag, denn im März war das Krankenhaus Drehort für die nächste Tatort-Folge.

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