Rheinpfalz Nitrat: Kritische Messwerte in Rheinland-Pfalz

Mainz/Berlin. Trotz insgesamt sinkender Stickstoffbelastung auf den Äckern ist in einigen Regionen von Rheinland-Pfalz immer noch zu viel Nitrat im Grundwasser. Dies geht aus dem gestern vom Bundesumweltministerium in Berlin vorgelegten Nitratbericht hervor.

Messstationen in Rheinhessen, der Vorderpfalz und der Westeifel weisen Nitratwerte über der kritischen Schwelle von 50 Milligramm je Liter auf. Nitrat hilft Pflanzen beim Wachsen und wird häufig zur Düngung benutzt. Überhöhte Mengen führen allerdings zu starken Wasserverunreinigungen und beeinträchtigen die biologische Vielfalt in Gewässern. „Wir müssen unsere heimischen Gewässer und unser Grundwasser besser vor Belastungen schützen“, forderte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Ein Hauptgrund der Nitratbelastung sei die Düngung in der Landwirtschaft. Die Bundesregierung müsse die Düngeverordnung deshalb dringend verschärfen. Die EU-Kommission hatte Deutschland schon im November wegen zu hoher Nitratwerte vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) verklagt. „Mit den bisherigen Maßnahmen ist es nicht gelungen, die unvermindert hohe Nitratbelastung durch zu viel Dünger im Grundwasser zu reduzieren“, kritisierte der Verband kommunaler Unternehmen. „Intensive Landwirtschaft und Massentierhaltung bedrohen damit zunehmend die Ressourcen für die Trinkwasserversorger.“ Die Nitratbelastung verursacht den kommunalen Wasserversorgern höhere Kosten bei der Trinkwasserversorgung. |lrs/afp

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