Pirmasens Nils fragt: Wieso malt heute noch jemand Porträts?

Es gibt tatsächlich noch Leute, die wollen in unserer Zeit ein gemaltes Bild von sich selbst haben. Dabei laufen doch überall ständig Menschen rum und fotografieren sich selbst oder andere. Die Lust, sich und andere auf einem Bild festzuhalten, gibt es schon sehr lange. Das gab es schon im alten Ägypten und anderen sehr alten Kulturen. Porträtmaler konnten im Mittelalter und späteren Jahrhunderten sehr reich mit ihrer Kunst werden. Für einige bedeutende Leute war es eine richtige Auszeichnung, wenn sie es schafften, dass ein bestimmter Maler sie malen wollte oder sie sich ein Porträt durch einen sehr gefragten Künstler leisten konnten. Das änderte sich schlagartig mit der Fotografie und seit den Digitalfotos gibt es mehr Porträts und Selbstporträts als je Künstler in tausend Jahren malen konnten. Es gibt aber auch immer noch Leute, die ein gemaltes Bild haben wollen und immer noch Künstler, die andere Menschen mit Pinsel und Stift porträtieren wollen. In so einem gemalten Porträt kann immer viel mehr mit ausgedrückt werden als nur ein Lächeln. Große Porträtmaler haben früher auch den Rang und die Wichtigkeit einer Person mit Körperhaltung und Gesichtsausdruck mit ausgedrückt. Das geht mit einem Digitalfoto nicht oder nur, wenn jemand mit einem Computerprogramm das Foto nachbearbeitet. Dafür braucht es dann aber auch jemand, der viel Ahnung davon hat und das sind meistens auch wieder richtige Künstler. (kka)

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