Wirtschaft Nils erklärt: Schöne Aussicht vom Humberg

Bevor der Humbergturm in Kaiserslautern gebaut wurde, gründete sich dort ein Verein gleichen Namens. Das war 1896, vor 119 Jahren. Angesehene Bürger der Stadt, die sich sonntags zum Frühschoppen trafen, setzten sich zum Ziel, einen Aussichtsturm zu bauen. Damals wurden viele Türme gebaut, so auch der Bismarckturm bei Kallstadt, der 1903 fertig wurde. Standort des Turmes in Kaiserslautern sollte der Große Humberg sein, eine 425 Meter hohe Erhebung und beliebtes Ausflugsziel. 1899 wurde der Grundstein gelegt. Doch nur wenige Monate danach krachte das nicht einmal halbfertige Gebäude in sich zusammen. Davon ließen sich die Turm-Freunde aber nicht entmutigen und begannen von vorn. Am 2. September 1900 war der Turm schließlich im zweiten Anlauf fertig. Die Pläne stammten vom einem örtlichen Bauamtmann, einem Fachmann fürs Bauen, mit Namen Ludwig Ritter von Stempel. Der Mann machte später in München als Bauexperte Karriere. Sein Turm ist aus Sandstein-Quadern zusammengesetzt und steht auf einem achteckigen, 8,65 Meter hohen Sockel. Diesen führen zwei Freitreppen hinauf. Sie haben je 33 Stufen. Von dort gelangt man zur Wendeltreppe im Innern des Turms, die 130 Stufen hat. Es ist ganz schön anstrengend, da hinaufzusteigen. Der Lohn ist ein großartiger Ausblick über die Stadt Kaiserslautern bis hin zum Donnersberg. Die Aussichtsplattform liegt 28,16 Meter über dem Erdboden. Die Gesamthöhe des Turms beträgt 35,77 Meter. Die Spitze befindet sich mehr als 460 Meter über dem Meeresspiegel. Zum Vergleich: Der Donnersberg bei Kirchheimbolanden ist mit 686,5 Metern die höchste Erhebung der Pfalz, die Kalmit bei Maikammer erreicht 672,6 Meter. (jus)

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