Rhein-Pfalz Kreis Nils erklärt: Die Sumpfschildkröte

Als ich neulich auf der Suche nach Bauholz für unser Biberhaus durch den Altrhein bei Bobenheim-Roxheim geschwommen bin, habe ich ein paar Sumpfschildkröten getroffen. Das ist gar nicht so selbstverständlich, weil die Tiere sehr scheu sind, wie mir der Schildkrötenexperte Walter Gramlich erklärt hat. Vielleicht ist das auch ganz gut, denn bis vor ein paar Jahren waren die Reptilien in unseren heimischen Gewässern ausgestorben. Warum sie verschwunden sind, hat mit den Menschen zu tun. Die haben die Schildkröten schon vor vielen Hundert Jahren gefangen, um ihr Fleisch zu essen. Als die Menschen immer mehr Feuchtgebiete trockengelegt haben, um Ackerbau zu betreiben und Weideflächen für ihr Vieh zu gewinnen, haben die Sumpfschildkröten ihren Lebensraum verloren. Bis Naturschützer wie Walter Gramlich sie wieder angesiedelt haben. Über 100 Stück leben jetzt wieder im Althrein. Die Sumpfschildkröten fressen übrigens so ziemlich alles, was ihnen die Speisekarte der Natur bietet. Von Wasserinsekten über Schnecken bis zu Larven und Pflanzen. Deshalb fühlen sich die Tiere an flachen, sonnigen Ufern mit reichem Pflanzenbewuchs sehr wohl. Das mit dem Fressen ist für sie gar nicht so einfach. Um ihre Nahrung richtig schlucken zu können, muss die Sumpfschildkröte im Wasser sein. Da haben es meine Schwester Nessy, mein Bruder Nals und ich schon besser. Wir gehen einfach in unserem Biberbau an den Kühlschrank. |gnk

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