Rheinpfalz Nils erklärt: Der Internationale Frauentag

Wenn in Deutschland eine neue Regierung gewählt wird, dann geben Papa und Mama ihre Stimme ab. Dass Frauen wählen dürfen, wer im Dorf-, Landes- oder Bundesparlament sitzt, war nicht immer so. 1907 forderte die deutsche Sozialistin Clara Zetkin das allgemeine Frauenwahlrecht. 1910 schlug sie die Einführung eines Internationalen Frauentages vor: als Kampftag für das Frauenstimmrecht, wie es ihn bereits 1909 in den USA gegeben hat. 1919 konnten deutsche Frauen das erste Mal wählen und gewählt werden.Aber die Frauen wollten auch bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechte Bezahlung. Sie bekamen nämlich deutlich weniger Geld für ihre Berufstätigkeit als Männer. Am 8. März 1917 gingen in Sankt Petersburg unter anderem die Arbeiter- und Soldatenfrauen auf die Straße. Das war der Beginn der Februarrevolution. Schon am 8. März 1857 sollen in New York Textilarbeiterinnen gestreikt haben. Einige Historiker halten das für eine Legende. Wie auch immer, viele Frauen hatten in der Zeit der Industrialisierung den Wunsch nach Gleichbehandlung und dieser verbreitete sich mehr und mehr auch in anderen Ländern. Der Internationale Frauentag wird am 8. März begangen. Unter der Nazi-Herrschaft war er verboten. In den 1960er Jahren wurde Gleichberechtigung aber wieder zunehmend ein Thema. Frauen und Männer haben Gesetze für mehr Chancengleichheit und Bildung durchgesetzt. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit gibt es jedoch noch nicht überall. (gsp)

x