Pirmasens Nicht mit dem Zug zum Turnfest

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Langfristig spart die Bahn damit eine Vielzahl an Arbeitsplätzen ein. Befürchtungen, dass viele Bahnmitarbeiter mit dem neuen Elektronischen Stellwerk ihre Arbeit verlieren, dürften jedoch unbegründet sein, da es eigentlich nicht genug Fahrdienstleiter gibt, wie aus Bahnkreisen zu hören ist. Die DB-Pressestelle in Frankfurt wollte sich nicht zu dem Thema äußern. Erst im Mai, wenn die Arbeiten großteils fertig sind, soll es eine Pressekonferenz geben. Lediglich die Kosten von 28 Millionen Euro sind bekannt. Seit Montag laufen die Arbeiten, für die zunächst die Strecke von Pirmasens bis Wilgartswiesen voll gesperrt wurde. Bis zum 17. April dauert die Sperrung. Die Bahn hat einen Ersatzverkehr mit Bussen organisiert, der die Strecke Pirmasens bis Annweiler bedient. Für die Fahrgäste gilt, dass die Busse bis zu 50 Minuten früher in Pirmasens starten, damit der Anschluss in Annweiler noch klappt und in der Gegenrichtung bis zu 36 Minuten später in Pirmasens ankommen werden. Die jetzige Sperrung ist die erste einer Reihe von Vollsperrungen. Für die Installation eines Elektronischen Stellwerks, im Bahnjargon ESTW genannt, sind schließlich eine Menge an Arbeiten auf der Strecke nötig. 2010 wurde bereits ein ESTW in Neustadt installiert, das für die Strecken Neustadt bis Landau und Landau bis Godramstein zuständig ist. Per Mausklick wird seitdem der gesamte Verkehr auf den zwei Strecken am Bildschirm gesteuert. 45 Signale, 60 Kabelschächte und 75 Kilometer Kabel mussten verlegt werden. Fünf Stellwerke wurden stillgelegt. Die derzeitige Sperrung bis Wilgartswiesen verläuft weitgehend problemlos. Bahnkunden berichteten von Problemen am ersten Tag. Die Fahrgäste hätten den Busfahrern sagen müssen, wo es langgeht. Ein Problem, das beim Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Süd in Kaiserslautern auch bekannt wurde. „Wir haben das sofort an das Unternehmen weitergeleitet“, versichert Fritz Engbarth vom Schienenverkehrszweckverband. Für die Sperrung vom 16. bis 29. Mai zwischen Pirmasens und Kaiserslautern rechnet Engbart selbst wegen des Turnfestes vom 25. bis 29. Mai nicht mit Problemen. „Wir sind an dem Thema dran.“ Allerdings müsse erst erörtert werden, ob es überhaupt nennenswert zu Anreisen mit dem Bus ab Kaiserslautern kommt, zumal der Turnerbund Interessierte bereits auf die Bahnsperrung hingewiesen habe. Der Geschäftsführer des Pfälzer Turnerbundes, Holger Abel, ist nicht aufgeregt. Die Akteure beim Turnfest in Pirmasens werden wegen größerer Mengen an Gepäck und Ausrüstung mit Autos oder eigenen Bussen anreisen. Ob für die Besucher Sonderbusse zusätzlich zu den ohnehin fahrenden Bussen nötig sind, wollte Abel nicht beschwören. Bisher seien bei Landesturnfesten zumindest keine Sonderzüge nötig gewesen, um die Besuchermassen zu befördern. Neben den bekannten Vollsperrungen auf den Strecken Pirmasens-Annweiler und Pirmasens-Kaiserslautern wird es bis zum 30. Mai weitere Einschränkungen geben sowie vom 20. bis 28. August. (kka)

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