Donnersbergkreis Nachfrage nach Schwimmkursen im Kibobad größer als Angebot

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Ein Thema, das in der vergangenen Sitzung des Kirchheimbolander Verbandsgemeinderates diskutiert wurde, stand nun auch auf der Tagesordnung des jüngsten Treffens des Werkausschusses: der Schwimmunterricht im Kibobad. Deutlich wurde dabei, dass viel mehr Kinder in Kirchheimbolanden schwimmen lernen möchten, als Kurse dafür vom Team des Bades angeboten werden können.

„Wir machen all das, was wir können. Mehr geht nicht“, sagte Axel Haas, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde – und ergänzte: „Wir würden das gerne allen anbieten, aber es geht nicht.“ Die Rede ist von Schwimmkursen im Kibobad. Wie Werkleiter Ulrich Kurz in Vertretung des erkrankten Bad-Betriebsleiters Stefan Stephan erläuterte, werden pro Jahr für insgesamt 48 Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren Schwimmkurse von Seiten des Kibobad-Teams angeboten. Dabei seien die Einheiten auf maximal sechs Kinder ausgelegt. „Damit können wir eine Individualbetreuung anbieten, außerdem ist die Sicherheit gewährleistet“, sagte Kurz. Während solche Kurse an drei Tagen pro Woche laufen, gibt es zudem samstags Unterricht der Schwimmschule „Seestern“ aus Ramstein-Miesenbach. Auch hier sind laut Kurz die Kurse auf sechs Kinder ausgerichtet, wobei an diesen Tagen mehrere hintereinander laufen. „Es ist ein zusätzliches Angebot“, sagte Axel Haas. Laut Ulrich Kurz gab es im vergangenen Jahr 96 Anmeldungen für Schwimmkurse bei der Verbandsgemeinde, im Jahr davor waren es 130. Die Plätze werden ausgelost. Bad-Mitarbeiter würden zwei Kurs-Einheiten hintereinander abhalten. „Sie sind dann eineinhalb Stunden im Wasser, sind ausgekühlt. Das ist sehr anstrengend“, erläuterte der Werkleiter. Die Kurse laufen während des normalen Bad-Betriebes. Dass nicht alle Kinder, die möchten, im Kibobad schwimmen lernen können, darüber zeigte sich Siegfried Groß (SPD) besorgt: „Wir leisten uns ein teures Bad, legen jedes Jahr zwei Millionen Euro drauf. Der Steuerzahler zahlt das. Dann können aber nicht alle Kinder schwimmen lernen. Ich frage mich, ob es nicht möglich ist, durch Verlegungen oder Personalaufstockung den Bedarf abzudecken. Ich sehe den Schwimmunterricht als vorderste Aufgabe unseres recht teuren Hallenbades. Wir müssen über den Luxus, den wir uns leisten, nachdenken.“ Bürgermeister Haas forderte Groß auf, sich Gedanken zu machen, wie das geschehen soll. Auch Franz Röß (CDU) fragte, ob es nicht durch interne Strukturierungen die Möglichkeit gebe, dass mehr Kinder schwimmen lernen können. „Wir haben uns bereits zusammengesetzt, haben uns Gedanken gemacht. Wir kriegen nicht mehr hin. Wir müssen auch die Arbeitszeiten des Personals beachten“, so Haas. Ausdrücklich lobte Nicole Brückner (CDU) das Personal des Kibobades: „Ich gehe regelmäßig ins Bad. Die Mitarbeiter reißen sich die Beine aus, bemühen sich an allen Stellen.“ Thomas Edinger (CDU) sagte, dass es wünschenswert wäre, dass diejenigen, die schwimmen lernen wollen, das auch können. „Wir haben aber auch nur beschränkte Kapazitäten.“ Eine Priorisierung, wonach zunächst nur Kinder aus der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden oder dem Donnersbergkreis genommen würden, sei rechtlich nicht möglich. „Es kann auch nicht unsere Aufgabe sein, mit Mitteln der Verbandsgemeinde den Schwimmunterricht für die Nordpfalz zu gewährleisten“, sagte Edinger. Brückner wies mit Blick auf eine Ausdehnung des Schwimmunterrichtes auch darauf hin, dass es schwierig sei, Kindern noch spät am Tag das Schwimmen beizubringen. „Die Kinder bauen ab im Laufe des Tages. Und schwimmen lernen ist eine sensible Sache.“ Kurz befürchtet zudem, dass man ein Problem mit den normalen Badbesuchern bekommen könnte, wenn man den Unterricht ausweiten würde. „In anderen Bädern gibt es eine ähnliche Debatte, was den Schwimmunterricht betrifft. Die Probleme sind überall gleich“, sagte Haas mit Blick auf eine größere Nachfrage, als es Angebote gibt. „Viele Kinder haben früher im Schulunterricht schwimmen gelernt. Ich weiß, dass das immer weniger wird“, bedauerte Heinz Becker (Grüne). Ulrich Kurz sagte, dass die Schulen die Nutzungszeiten des Kibobades untereinander organisieren. „Für die Grundschulen ist es schwierig. Die Kriegsfelder bräuchten etwa einen Bus, um ins Bad zu kommen“, so Kurz. Das Nordpfalzgymnasium und die Neumayerschule oder auch das Gymnasium Weierhof seien regelmäßig im Bad. „Wir machen da keine Aufsicht.“|ssl

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