Kaiserslautern Nach Verlängerung: Erste Geburt im FCK-Kreißsaal

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Sie sind Anfang 30, aus Martinshöhe und eigentlich keine fanatischen FCK-Anhänger: Johannes Schmitt und Yvonne Berberich haben das erste Kind im FCK-Kreißsaal des Westpfalz-Klinikums auf die Welt gebracht. Alina ist noch keine Woche alt.

Zugegeben, den größeren Anteil an der Geburt hatte Mama Yvonne Berberich, 33 Jahre. Während ihr Lebensgefährte Johannes Schmitt (34) am vergangenen Donnerstagmittag zumindest ab und zu die Zeit hatte, die Atmosphäre des jüngst eröffneten FCK-Kreißsaals (wir berichteten) zu genießen. Oder sich zumindest genauer umzusehen. „Eigentlich hatten wir die Geburt im Krankenhaus Zweibrücken vorgesehen“, schildert der Jung-Papa. Doch die Geburtenstation dort wurde vor einigen Wochen geschlossen. Das Paar lebt in Martinshöhe – „also haben wir uns Kaiserslautern angeguckt und bei einer Kreißsaalführung auch den FCK-Raum hier gesehen.“ Schnell sei klar gewesen, dass das passt: Geburt mit Blick auf die Westkurve („mit unserem Stammplatz in Block 5.2.“, Schmitt) und die Meistermannschaft von 1953. Trotz des Fußball-Flairs dauerte die Geburt länger als 90 Minuten plus Nachspielzeit, sagt der junge Vater, während die Mama kurz ihr Töchterchen im Raum nebenan stillt. So ein Pressetermin macht schließlich hungrig. Gut fünf Stunden habe es gedauert, bis Alina das Licht der Welt erblickt habe – wie jedes andere Kind im Westpfalz-Klinikum auch unter den Augen von Eltern und Hebammen. „Die waren ganz normal angezogen; nicht im FCK-rot“, sagt Schmitt lachend – „so ist es ja noch geschmackvoll, übertreiben darf man es nicht.“ Vor zehn Jahren hat Berberich ihren Partner zum ersten Mal mit „uff de Betze“ genommen. Ein Zweitligaspiel gegen Mainz. „Das hat mir gefallen“, sagt Schmitt, der seitdem mit dem 1. FCK fiebert. Zu den fanatischen Anhängern gehört das Paar nicht; zum Pressetermin gestern Mittag sind beide normal gekleidet gekommen; nicht im Trikot, keine sichtbaren Teufels-Tattoos. Einzig die Schnullerkette von Töchterchen Alina zeigt das weiß-rote Logo des Fußballvereins. Sie bekommt’s zwar selbst noch nicht mit, aber ihre Tante hat die Neugeborene bereits bei der Teufelsbande, dem Nachwuchsfanclub des FCK angemeldet. „Jetzt gehen wir ein bisschen in die Geschichte ein“, sagt Mama Yvonne, die erst nach der Geburt erfuhr, dass Alina das erste im FCK-Kreißsaal geborene Kind ist: „Als die Hebamme uns zum ersten Kind hier gratuliert hat, hab’ ich ihr nur ,Jaja, für diese Woche’ geantwortet.“ Eines war der werdenden Mutter bei der Auswahl des Kreißsaals wichtig, berichtet sie schmunzelnd: „Dass die Westkurve auf dem Foto leer ist. Vor Tausenden Zuschauern hätte ich Alina nicht auf die Welt gebracht.“ Sport |bgi

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