Zweibrücken Nach Überfall auf Pizzaboten macht sich Angst unter Kollegen breit

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Der Überfall auf einen Pizzaboten am Montagabend war die vierte Tat dieser Art seit Mai. Betroffen war jedes Mal der Lieferdienst Joey’s Pizza in Bubenhausen. Speziell in diesem Betrieb, aber auch bei den anderen Zweibrücker Pizzerien mit Lieferservice, geht die Sorge um, dass die Täter wieder zuschlagen. Solange der tatsächliche Räuber nicht dingfest gemacht wurde, gehen die Pizzaboten und Ausfahrer anderer Speisen in den Abendstunden besonders vorsichtig auf Tour.

Marc André Makowe, Filialleiter von Joey’s Pizza in der Friedrich-Ebert-Straße, sagt ernüchtert: „Wirklich schützen kann man sich nicht. Die Brüder schlafen nicht.“ Seiner Einschätzung nach handelt es sich bei den Tätern um Mitglieder einer Clique, die er in die Altersgruppe „bis 25“ einordnen würde. „Die sind organisiert“, vermutet er. Makowes Mitarbeiter, die zu einem guten Teil aus Jugendlichen bestehen, die die Bestellungen mit Motorrollern ausliefern, sind angehalten, eine mögliche Überfallsituation nicht eskalieren zu lassen. Gegenwehr zu leisten, sei keine Option. „Am späteren Abend fährt man am besten mit fast leerem Geldbeutel raus“, so der Filialleiter. Bei Pizza per Tutti in der Fruchtmarktstraße hat man das Überfallthema laut Juniorchef Daniel Pace vor Monaten intensiv erörtert. „Ich hatte das mit Joey’s gehört. Wir haben hier im Geschäft darüber gesprochen“, sagt Pace. Er geht davon aus, dass die meisten Überfälle auf Pizzaboten von den Tätern vorbereitet werden. Deshalb müsse man auf Scheinbestellungen achten. „Wir werden aufmerksam, wenn beispielsweise die Nummer des Anrufers unterdrückt wird, oder wenn die Bestellung in eine schlecht beleuchtete Gegend geht, etwa in die Schäferstraße“, so Pace weiter. Komme ein ungutes Gefühl auf, nehme der Fahrer nur etwas Wechselgeld mit. Viel mehr könne man eigentlich nicht machen. Dass er seine Auslieferer beispielsweise mit Pfefferspray ausrüstet, kommt für Daniel Pace nicht in Frage. „Man muss eine gefährliche Situation nicht durch Gegenwehr noch gefährlicher machen“, betont er. Seine Fahrer sollten auf keinen Fall den Helden spielen. „Lieber schmeiß’ ich dem Räuber das Geld hin, bevor der verrückt spielt und schießt“, so der Pizzeriabetreiber. Die Gesundheit der Mitarbeiter sei wichtiger als das Geld. Yoshi’s Nudelbar liegt schräg gegenüber von Paces Pizzeria. Von hier kommt die Auskunft, dass die Überfälle für Unruhe gesorgt haben. Auch wenn den eigenen Fahrern selbst noch niemand das Geld abgenommen habe, wolle man sich betriebsintern über Vorsichtsmaßnahmen Gedanken machen.

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