Ludwigshafen Nach dem Unwetter: 5000 Bäume werden kontrolliert

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150 Mitarbeiter der Stadt sind derzeit vor allem in den Ludwigshafener Parks sowie auf dem Hauptfriedhof im Einsatz, um die Naturschäden des Unwetters vom Freitagabend zu beseitigen. Laut Gabriele Wolter, Leiterin des Bereichs Grünflächen, müssen schätzungsweise 5000 Bäume kontrolliert werden.

Ebertpark, Stadtpark und Hauptfriedhof bleiben nach Gabriele Wolters Einschätzung noch mindestens bis Mitte der Woche geschlossen, der Stadtpark womöglich noch bis zum Wochenende. In diesen Anlagen sind Mitarbeiter des Grünflächenbereichs auf Hubsteigern mit Sägen und anderen Werkzeugen zu Gange, um die Kronen der Bäume und deren Standfestigkeit zu prüfen. Wie berichtet, hatten Sturmböen dem Baumbestand in der Stadt in der Nacht zum Samstag extrem zugesetzt. Zahlreiche Exemplare wurden entwurzelt, Äste brachen ab, fielen auf Autos oder auf Leitungen von Straßenbahnen. Die Ludwigshafener Feuerwehr rückte am Freitag und Samstag zu insgesamt 145 Einsätzen aus. Einige Straßen waren nach dem Starkregen überflutet, viele Keller vollgelaufen. Ziegel wurden von den Dächern gerissen, drei Brände und ein Verkehrsunfall gemeldet. Der Zollhoftunnel war nicht mehr passierbar und wurde für 40 Minuten gesperrt. Es entstand erheblicher Sachschaden, der sich auf Hunderttausende Euro summieren dürfte. In Mannheim rückte die Feuerwehr am Freitagabend bis Mitternacht 200 Mal aus. Nach bisherigen Erkenntnissen gab es beidseits des Rheins keine Verletzten. Aus Sicherheitsgründen sperrte die Stadt Ludwigshafen den Stadt- park und den Ebertpark sowie den Hauptfriedhof. Wolter warnt Passanten weiter davor, sich unter größere Bäume zu stellen, weil angeknackste Äste in die Tiefe stürzen könnten. Nach Angaben der 52-Jährigen gibt es in Ludwigshafen 25.000 Straßenbäume und 94.000 Bäume in Gärten und Grünanlagen. 5000 müssen in den nächsten Tagen auf den Prüfstand, schätzt Wolter. Bereits am Samstag war ein kleiner Trupp des Grünflächenbereichs unterwegs, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Schlimm erwischt hatte es in der Stadtmitte unter anderem den Ludwigsplatz. Aber auch am Lutherplatz stürzten Bäume um und fielen Äste auf den Beton. Überall im Stadtgebiet sind die Spuren der Verwüstung noch sichtbar, Blätter und Sträucher liegen an Straßenrändern oder auf Gehwegen. Nicht beeinträchtigt von dem Umwetter wurden die Arbeiten auf dem etwa einen Hektar großen Parkinsel-Areal, auf dem von 15. Juni bis 3. Juli das Filmfestival über die Bühne ging. Die Kinozelte sind inzwischen abgebaut. Bis Ende der Woche sollen auch die Verankerung und die Zäune weg und das Gelände planmäßig geräumt sein. Einen zügigen Abbau hatte der Ortsbeirat Süd gefordert, damit auf der Fläche rasch eine Wiese anwachsen kann. Neuer Rasen wird in diesem Jahr nicht eingesät. Die Kosten dafür – 20.000 Euro – werden eingespart.

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