Rheinpfalz Multitasking in der Arena

Der Freitagabend, der Abend, an dem sich entschied, ob es für uns alle bei der Handball-WM nach Paris oder ins ferne Montpellier weitergeht, war zwar aufregend, aber durchaus noch im Rahmen. Multitasking auf der Tribüne in der Kind-Arena: Während ich das Spiel der deutschen Mannschaft gegen Kroatien verfolgte, schaute ich in der zweiten Halbzeit bei einer Auszeit auch schon mal rasch, für welchen Zug zum Gare Saint-Lazare es am folgenden Morgen noch Reservierungsmöglichkeiten gab. Ich schloss die Hotelseite für Montpellier – und öffnete die mit Angeboten von Paris. Als es plötzlich in dem Spiel um den ersten Platz in der Gruppe nur noch 22:20 stand, Kroatien immer näher kam, überlegte ich kurz, ob das nicht womöglich etwas voreilig war. Denn bei einem kroatischen Sieg wäre ja Montpellier der nächste Etappenort gewesen. Aber es ging alles gut. Nach dem Interview-Reigen und der Pressekonferenz mit Bundestrainer Dagur Sigurdsson buchte ich erst einmal einen Zug im Internet und fand noch – wie schön – ein kleines nettes Hotel unweit vom Gare de Lyon, von dem aus ich sogar in die Accor-Hotels-Arena laufen kann. Ich vergaß auch nicht, der Dame an der Rezeption meines bisherigen Hotels eine Mail zu schreiben, sie möge doch bitte die angehängte Fahrkarte ausdrucken, bis ich wieder im Hotel bin. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob der Schaffner in meinem Fall den Beleg auf dem Handy akzeptieren würde. Ich erhielt den Ausdruck im Hotel, auch das hat also geklappt. Die WM-Organisatoren verlangten für ihr Partnerhotel in Paris 151 Euro, das habe ich wesentlich günstiger hinbekommen. Die Abfahrt meines Zuges am Samstag war auf 12.12 Uhr angesetzt. Das schien mir eine gute Zeit, um vorher noch in aller Ruhe den Koffer packen zu können. Es wurde dennoch ein bisschen hektisch, was daran lag, dass ich am Morgen in Rouen noch einmal ins 15 Metro-Stationen entfernte Teamhotel der deutschen Mannschaft wollte, um ab 10 Uhr Bob, Dagur, Steffen und Hendrik zu lauschen. Für Sentimentalitäten war da nach zehn spannenden Tagen in Rouen kein Platz.

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