Landau Mit Christbaum Gutes tun

Fair Trees unterstützt Zapfenpflücker in Georgien – Verkaufsstelle in Landau

Die Nordmanntanne ist die dominierende Sorte bei den Weihnachtsbäumen. Ihr Ursprung liegt in Georgien. Ein Sozialprojekt unterstützt dortige Zapfenpflücker, die den Samen für die Zucht der Christbäume sammeln. Fair gehandelte Produkte, die den Produzenten einen auskömmlichen Preis für ihre Waren garantieren, sind bei deutschen Verbrauchern beliebt. 2013 wurden im Inland Fairtrade-Waren im Wert von 650 Millionen Euro verkauft, fast ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Mit Weihnachtsbäumen hat die dänische Baumzüchterin Marianne Bols ein neues Produkt-Segment geschaffen und dafür die Marke Fair Trees gegründet. Dazu muss man wissen, dass vier Fünftel der in Deutschland pro Saison verkauften rund 24 Millionen Weihnachtsbäume Nordmann-Tannen sind. Deren Ursprung liegt im fernen Georgien. „90 Prozent der Samen kommen aus der Tlugi-Region“, erläutert Bols. Die ist bitterarm und die Samengewinnung harte Arbeit. Jedes Jahr im September und Oktober klettern georgische Zapfenpflücker dafür in die Wipfel bis zu 40 Meter hoher Tannen, um die begehrten Samen zu gewinnen. Denn so rein wie in der Kaukasusregion wächst die Nordmann-Tanne sonst nirgendwo. In unseren Breitengraden vermischt sie sich leicht mit Weißtannen. In deutschen Baumschulen wachsen dann aus den georgischen Samen binnen zehn bis 15 Jahren Weihnachtsbäume. In Georgien liegt der durchschnittliche Jahresverdienst bei 2200 Euro, und Zapfenpflücker sind bei weitem keine Durchschnittsverdiener. Bols kennt die Verhältnisse vor Ort .„Das Land hat unter der Sowjetzeit enorm gelitten“, sagt sie. Die ehemalige Sowjetrepublik sei eines der ärmsten Länder Europas und die Arbeit der Zapfenpflücker gefährlich. Oft würden sie ohne Sicherheitsausrüstung in die Baumwipfel klettern. Tödliche Unfälle seien an der Tagesordnung. Fair Trees finanziert eine für die Arbeiter kostenlose Kletterausrüstung und schult sie im Umgang damit. Zudem erhalten die Zapfenpflücker eine Arbeitsversicherung. In der Tlugi-Region wurde aus dem Ertrag von Bols Idee auch die Renovierung einer Schule bezahlt und die ärztliche Versorgung von Kindern subventioniert. Fair Trees hat die Dänin 2007 gegründet. 2012 wurden im Nachbarland Deutschland erstmals fair gehandelte Weihnachtsbäume verkauft. Das Unternehmen ist von der globalen Dachorganisation des fairen Handels (WFTO) anerkannt. Ein Fair-Trees-Etikett kostet Baumschulen und Händler 1,25 Euro. Die Hälfte davon geht an die Fair-Trees-Stiftung und ihre Sozialprojekte im Kaukasusgebirge. Vertrieben werden die Bäume in Deutschland von der Markus Schauer GmbH, Oberhaching. Die einzige Verkaufsstelle in der Pfalz ist die Gillet Baumarkt GmbH in Landau. Rund 100.000 Euro sind durch das Projekt für die Zapfenpflücker und ihre Heimatregion bislang zusammengekommen. 80.000 fair gehandelte Weihnachtsbäume hat Bols über den Münchner Baumgroßhändler Schauer vorige Saison hier zu Lande verkauft. Ein Viertel mehr will sie diesmal an den Mann bringen, inklusive anderer europäischer Märkte sollen es 150.000 Bäume werden.

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