Rheinpfalz Merck erwartet „leicht“ höheren Gewinn

Darmstadt. Ein starkes Wachstum in den Schwellenländern hat beim Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck das Geschäft angekurbelt. Der Umsatz ohne Lizenz- und Provisionseinnahmen kletterte im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf 11,29 Milliarden Euro.

Karl-Ludwig Kley strahlte mit der Sonne um die Wette. „2014 war mehr als ein gutes Jahr“, sagte der Chef des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns Merck auf der Bilanzpressekonferenz. Obwohl das Familienunternehmen im vergangenen Jahr die Übernahme und Integration der britischen Chemiefirma AZ Electronic stemmen musste, standen am Jahresende fast durchweg Rekordwerte in der Bilanz. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn legte um 4,1 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zu. Zwar fiel der Gewinn um 3,7 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro, aber das war vor allem auf eine höhere Steuerquote zurückzuführen, die im Vorjahr durch außergewöhnliche Effekte extrem niedrig ausgefallen war. Die Aktionäre sollen daher eine um 5 Cent auf 1 Euro erhöhte Dividende bekommen. Noch besser könnte es laufen, wenn die im September 2014 angekündigte Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich für 17 Milliarden Dollar (gut 15 Milliarden Euro) wie geplant bis zur Jahresmitte abgeschlossen werden kann. Da aber bisher nur die US-Behörden dem Zukauf zugestimmt haben, äußerte sich der Merck-Chef für das neue Geschäftsjahr eher zurückhaltend. „2015 ist schwierig einzuschätzen, geopolitisch geht es drunter und drüber und makroökonomisch ist so einiges außer Kraft gesetzt.“ Daher fällt der aktuelle Ausblick entsprechend vorsichtig aus, ein leichtes Umsatzplus und ein operatives Ergebnis „leicht“ über dem Vorjahr sind das Ziel. Ziel der Übernahmen ist es, die drei Geschäftsbereiche von Merck auch für die Zukunft so fit zu machen, dass das Unternehmen weiterhin mit hohen Gewinnmargen aufwarten kann. Dafür müsse man aber innovativ bleiben, mahnte Kley. Die Forschungspipeline im Pharmabereich aber sei gut gefüllt und auch das florierende Geschäft mit Flüssigkristallen lässt sich noch weiter ausbauen.

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