Pfalz Mannheim: OB Kurz führt Krisengespräch mit Söhnen Mannheims

Xavier Naidoo und Rolf Stahlhofen (v.l.n.r.) von den Söhnen Mannheims.  Foto: Kunz
Xavier Naidoo und Rolf Stahlhofen (v.l.n.r.) von den Söhnen Mannheims.

Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz möchte die Wogen glätten: Nach einem dreistündigen Krisengespräch mit Xavier Naidoo und weiteren Musikern der Söhne Mannheims am Montagabend zieht die Stadt keine weiteren Konsequenzen. Offenbar genügte die Erklärung Naidoos, der Text des Songs „Marionetten“, in dem gewählte Politiker als „Volksverräter“ bezeichnet werden und unter Kinderschänder-Verdacht gerückt werden, sei „missverständlich gewesen“. Der Schaden für das Ansehen Mannheims ist dennoch groß. Die Stadt hatte zuletzt mit den Söhnen Mannheims bei den Feiern zum 200-jährigen Geburtstag des Fahrrads zusammengearbeitet und plant eine Partnerschaft bei der Entwicklung der ehemaligen US-Militärfläche in der Stadt, wo Naidoo und die Band mit in einen Musik- und Medienpark investieren wollen.
Xavier Naidoo hatte sich am Morgen in einer Erklärung auf Facebook „gegen jede Art von Gewalt, gegen jede Art von Fremdenhass, gegen jede Art von Diskriminierung und gegen jede Form von Radikalismus oder Nationalismus“ ausgesprochen und erklärt: „Bei dem Lied ,Marionetten’ handelt es sich um eine zugespitzte Zustandsbeschreibung gesellschaftlicher Strömungen, also um die Beobachtung bestimmter Stimmungen, Auffassungen und Entwicklungen, dies im Rahmen einer künstlerischen Auseinandersetzung bewusst überzeichnet.“ In Richtung der Rechtspopulisten, die das Lied der Söhne Mannheims feierten, schrieb er: “Ich widerspreche daher auch jeglicher Instrumentalisierung meiner Musik und Texte durch entsprechende politische Gruppierungen.“

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