Rheinland-Pfalz Lösung für Hüttendienstler offenbar gefunden

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Nach dem Gespräch mit Fachleuten der Bundesregierung in Sachen Mindestlohn zeigte sich Martin Brandl, der stellvertretende Hauptvorsitzende des Pfälzerwald-Vereins, am Freitagnachmittag gegenüber der RHEINPFALZ „verhalten optimistisch“: „Es scheint ein gangbarer Weg für unsere ehrenamtlichen Hüttendienstler gefunden zu sein.“


Dieser Weg könnte nach Brandls Worten so aussehen: Hüttendienstler werden künftig nicht mehr wie bisher als Minijobber angemeldet. Denn dann müsste in jedem Fall Mindestlohn gezahlt werden. Vorstellbar wäre vielmehr, dass die Vereine künftig jene Beträge, die für Hüttendienste als kleines finanzielles Dankeschön gewährt werden, an die Helfer auszahlen und von denen in ihren eigenen Steuererklärungen angegeben werden. Bei der bisherigen Anmeldung als Minijobber wurden die Abgaben noch pauschal erhoben.

Bei dem Treffen mit den Experten von Bundesarbeits- und Bundesfinanzministerium habe es „einen konstruktiven Dialog gegeben“, sagte Brandl. Dabei sei festgestellt worden, dass die Hüttendienstler der beiden Vereine nicht die typischen Merkmale von Arbeitnehmern erfüllen. So seien diese Helfer nicht arbeitsvertraglich gebunden. Außerdem würden sich viele Mitglieder auch deshalb zu Hüttendiensten bereit erklären, weil sie die Geselligkeit schätzen. „Wenn wenig los ist, setzt man sich auch mal zu den Besuchern mit an den Tisch, um sich zu unterhalten oder Karten zu spielen“, weiß der stellvertretende Hauptvorsitzende. 

Bekanntlich steckt nach Brandls Worten allerdings der Teufel im Detail. Und diese Detailfragen müssten nun genau geprüft werden, bevor vollständige Entwarnung gegeben werden könne. Wie berichtet, hatten viele Ortsgruppen von Pfälzerwald-Verein und Naturfreunden um die Zukunft ihrer von Mitgliedern bewirtschafteten Hütten gebangt. Vor allem bei den kleineren, oft tief im Wald gelegenen Häusern würden die Umsätze im Winter oder bei schlechtem Wetter noch nicht einmal ausreichen, um den Helfern den Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde zu bezahlen. Üblich sind nach Angaben des Vereins Beträge, die auf Stundenbasis berechnet zwischen drei und vier Euro liegen.

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