Kreis Bad Duerkheim Laute Lache, lange Zunge

Der Bursche streckt ja die Zunge ’raus! Und was für eine Zunge das ist: lang, klebrig wie Leim und mit Hakenspitze. In einer Specht-Vitrine im Pfalzmuseum für Naturkunde Bad Dürkheim kannst du den Grünspecht sehen: Um Nahrung zu finden, bohrt er seine Zunge in altes Holz. Sie ist ein gutes Werkzeug zum Aufgreifen von Beute. Besonders hat es der Grünspecht auf Insekten und ihre Larven abgesehen. Ameisen frisst er am liebsten. Die sucht er mit Schnabel und Zunge in morschem Holz und vor allem am Boden: Dort wühlt er Ameisen aus ihren Erdnestern hervor. Dabei tarnt ihn sein grünes Gefieder, damit er nicht selbst von einem Fressfeind erbeutet wird. Das Präparat im Pfalzmuseum zeigt dir ein junges Grünspecht-Männchen. Es trägt ein geflecktes Jugendkleid. Außerdem hat der Vogel noch nicht die schwarze Augenmaske und den roten Bartstreif des erwachsenen Männchens. Aber seine rote Kappe kannst du trotz der Sprenkel schon erkennen. Über 30 Zentimeter groß werden Grünspechte, und ihre Flügelspannweite erreicht einen halben Meter! Geschickt halten sich die Vögel an Baumstämmen fest. Am Museumsspecht siehst du, wie die stabilen Schwanzfedern ihn dabei abstützen. Gebrütet wird in den Höhlen alter Bäume von lichten Laubwäldern, Parks und Streuobstwiesen. Die Baumhöhlen hacken Männchen und Weibchen in weiche Stellen im Holz. Aber sie ziehen auch gern in Höhlen, die schon fertig sind. Als Nest gibt es für die Jungen nur Holzspäne. Wenn die Spechtkinder nach einigen Wochen ausfliegen, füttern die Eltern sie noch eine Zeitlang. Später muss der Vogel-Nachwuchs ein eigenes Revier suchen und sich selbst ernähren. Du weißt ja jetzt: Für ein Grünspecht-Revier sind alte Höhlenbäume wichtig, außerdem Wiesenboden mit vielen Ameisennestern. Der Ruf des Grünspechts erinnert übrigens an ein lautes Lachen. Das klingt so ähnlich wie „glückglückglück“... (lad)

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