Neustadt Landauer Straße in Neustadt: Stillstand auf der Baustelle

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Seit Monaten passiert auf der Baustelle in der Landauer Straße nichts mehr. Schuld ist ein Insolvenzverfahren.

„Die Firma Idis hat ihre operative Geschäftstätigkeit eingestellt.“ Das sagt Insolvenzverwalter Thorsten Konrad vom Mannheimer Büro der bundesweit tätigen Kanzlei Hermann-Wienberg-Wilhelm. Das Unternehmen Idis bestehe nur noch aus dem Geschäftsführer Andreas Braunewell, so Konrad. Den Insolvenzantrag hat eine Krankenkasse gestellt, weil keine Sozialabgaben mehr abgeführt wurden. Nach RHEINPFALZ-Informationen soll die Firma zuletzt noch fünf Mitarbeiter gehabt haben. Das einzige noch laufende Bauvorhaben sind die sogenannten Stadtvillen in der Landauer Straße. Der Rohbau des ersten Bauabschnittes mit 21 Wohnungen steht bereits. Rechtsanwalt Konrad bestätigt, dass bereits ein Teil der geplanten Eigentumswohnungen verkauft worden war. Er sei in Gesprächen mit Unternehmen, die Interesse hätten, das Projekt fortzuführen. „Es geht jetzt in erster Linie darum, Wohnungskäufern, die bereits gekauft haben oder kaufen wollen, die Sicherheit zu geben, dass es weitergeht.“ Er hoffe, in etwa vier Wochen neue Information darüber geben zu können. Die Idis-Internetseite gibt es nicht mehr. Nur auf Facebook wird noch auf geplante Projekte verwiesen, unter anderem ein Beauty-Wellness-Hotel in Bad Dürkheim auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei. Ein Plan, von dem die Stadt Bad Dürkheim im September 2015 auf RHEINPFALZ-Anfrage erklärt hatte, keine Kenntnisse davon zu haben. Eine Idis-Kaufoption für das Gelände war damals schon lange abgelaufen. Zum gleichen Zeitpunkt hatte Idis auch Schlagzeilen gemacht, weil es auf seiner Internetseite Pläne für den Umbau des Hertie-Komplexes in Neustadt veröffentlichte. Die Stadt Neustadt und auch der Immobilienmakler, der das Hertie-Gebäude im Auftrag des Insolvenzverwalters aus den Niederlanden anbot, stellten damals klar, dass sie keinerlei Kontakte zu Idis hätten. Idis hatte das Gelände in der Landauer Straße gekauft und im Oktober 2014 damit begonnen, die dort stehenden Häuser, Garagen, Schuppen und Werkstätten abzureißen. Ein Bunker wurde verfüllt. Verzögerungen gab es, weil ein Mieter des alten Hauses sich lange geweigert haben soll, auszuziehen. Auch musste Idis in Folge eines Streits mit Nachbarn vor dem Beginn der Bauarbeiten eine Stützmauer zu den dahinterliegenden Nachbargrundstücken errichten. Geschäftsführer Andreas Braunewell erklärte bei dem Baustart, rund 5,5 Millionen Euro in das Neustadter Projekt investieren zu wollen. Der Verkaufspreis für die Wohnungen lag zwischen 150.000 und 500.000 Euro. |wkr

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