Landau Kreisel schrauben Unfallzahlen hoch

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Die Anzahl der Verkehrsunfälle hat im Jahr 2014 einen Rekordstand erreicht. 3065 Mal krachte es, allein 2000 Mal davon im Stadtgebiet von Landau. Die restlichen Unfälle passierten in den Verbandsgemeinden Herxheim, Landau-Land und Offenbach. Das Polizeipräsidium in der Südpfalzmetropole hat gleich mehrere Gründe für den Anstieg ausgemacht.

So hat sich die Anzahl der Unfälle an Kreiseln auf 54 verdoppelt. Besonders oft wurde die Polizei an den Essinger Kreisverkehr (16 Unfälle), an den Kreisel Ost an der A-65-Abfahrt Landau-Mitte (acht Unfälle) und an den innerstädtischen Kreisel Xylanderstraße/Südring gerufen. Aufgefallen ist den Beamten, dass Verkehrsteilnehmer dort häufig die Vorfahrt missachtet hatten, zu schnell unterwegs waren und so den Kreisel zu spät als solchen wahrnahmen oder dass sie sich betrunken ans Steuer gesetzt hatten. Fahruntüchtigkeit aufgrund gesundheitlicher Probleme beziehungsweise durch Alkohol war der Auslöser dafür, dass zwei Autofahrer gleich mehrere Unfälle an einem Tag verursachten. So ein 63-jähriger Lastwagen-Fahrer, der auf seiner Irrfahrt durch Böchingen und Leinsweiler mehrere Unfälle baute, bevor er sich auf einem Weg in einem Abhang festfuhr. Sein Lastwagen musste mit einer aufwendigen Aktion geborgen werden (die RHEINPFALZ berichtete). Vorkommnisse mit Lastern ließen die Unfallzahlen auch an der Horstbrücke in Landau in die Höhe schnellen. An der wegen Brückenschäden künstlich erzeugten Engstelle blieben zehn Lkw stecken, weil deren Fahrer die Verbots- und Hinweisschilder ignoriert hatten. Trotz der gestiegenen Zahl an Unfällen sank die Zahl der Verletzten um 1,4 Prozent. Wie schon 2013 verloren zwei Menschen ihr Leben. In beiden Fällen hatten Autofahrer den Motorradfahrern die Vorfahrt genommen, einmal bei Mühlhofen, das andere Mal auf der Strecke zwischen Rohrbach und Herxheim. 92 Menschen wurden bei Unfällen schwer verletzt (2013: 80). Im Unterschied zu Leichtverletzten mussten sie länger als 24 Stunden im Krankenhaus bleiben. Die Mehrzahl der Unfallopfer, nämlich 339 Personen, wurde nur leicht verletzt (2013: 362). Die Polizei führt dies darauf zurück, dass die Autos noch sicherer geworden sind, aber auch darauf, dass rund 90 Prozent der Fahrer angeschnallt waren. Die hohe Anschnallquote sei nicht zuletzt Folge vermehrter Kontrollen, ist sie sich sicher. Sorge bereitet den Beamten die steigende Anzahl verletzter Radfahrer. In rund einem Drittel aller Unfälle mit Verletzten sind sie betroffen. In über der Hälfte davon (60) waren die Radler laut Polizei selbst schuld an der Misere. Die Ursachen wiederholen sich: nicht angepasste Geschwindigkeit, Missachten der Vorfahrt, Fahren unter Alkoholeinfluss, entgegen von Einbahnstraßen oder auf Fußgängerüberwegen. Sie deckten sich mit den häufigsten Fehlverhalten von Radlern im Straßenverkehr, so die Polizei. Eine Steigerung um elf Prozent hat die Polizei bei den gemeldeten Unfallfluchten ausgemacht. 763 hat sie aufgenommen. Damit hat sich jeder vierte Unfallverursacher seiner Verantwortung entzogen, in dem er sich einfach davon machte. Umso zufriedener ist die Polizei, dass sie die Schuldigen in fast der Hälfte aller Fälle doch noch ausfindig machen konnte. Man sei dabei jedoch auf die Mithilfe von Zeugen angewiesen, mahnt die Polizei. Schließlich könne jeder schon morgen selbst betroffen sein. (git)

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